Regionalen Unterschiede bei PE-Investments in Europa bedeutsam

Angesichts der aktuellen Marktentwicklungen und der Unsicherheit, die durch die US-Zollpolitik entfacht wurde, ziehen viele Private Equity Investoren eine Neuausrichtung ihrer Investitionsschwerpunkte in Betracht. Dabei nehmen sie vor allem Europa als strategisch relevante Ergänzung in globalen Portfolios wahr. Benedikt Pfeuffer und Kay Gallus erklären, worauf Investoren bei Private Equity Investments in Europa achten sollten.
30. Juni 2025
Foto: © Egor - stock.adeobe.com

Angesichts der aktuellen Marktentwicklungen und der Unsicherheit, die durch die US-Zollpolitik entfacht wurde, ziehen viele Private Equity Investoren eine Neuausrichtung ihrer Investitionsschwerpunkte in Betracht. Dabei nehmen sie vor allem Europa als strategisch relevante Ergänzung in globalen Portfolios wahr. Benedikt Pfeuffer und Kay Gallus erklären, worauf Investoren bei Private Equity Investments in Europa achten sollten.

Die beiden Co-Heads Private Equity bei HQ Trust analysierten hierfür die Performance von Investitionen in Europa sowie den USA im Zeitverlauf. Benedikt Pfeuffer und Kay Gallus über die aktuellen Markteinschätzung der Private Equity Investoren (Limited Partners, kurz LPs):

  • „Gemäß aktuellen Markteinschätzungen und Umfragen geht rund ein Drittel der LPs davon aus, dass sich ihr Fokus künftig sektoral oder geografisch verschieben wird.“
  • „Auffällig ist dabei das wachsende Interesse an einer stärkeren Diversifizierung über Nordamerika hinaus – bislang die dominierende Region in den Portfolios institutioneller Anleger.“
  • „Während Asien-Pazifik zwar als Option wahrgenommen wird, richtet sich das Augenmerk vieler Investoren vorrangig auf Europa.“
  • „Die zunehmende Attraktivität des europäischen Marktes lässt sich dabei auf mehrere Faktoren zurückführen: regulatorische Stabilität, ein wachsendes Ökosystem innovativer Unternehmen sowie das Potenzial für attraktive risikoadjustierte Renditen in einem sich wandelnden globalen Umfeld.“

Bei den Renditen von Investitionen in Europa und den USA im Zeitverlauf blicken die Experten auf den Median-IRR (Internal Rate of Return) sowie das zweite und dritte Quartil:

  • „In den vergangenen 20 Jahren gab es deutliche Unterschiede zwischen den Renditen Buyout Fonds in Europa und den USA.“
  • „Im Durchschnitt erzielten US-Fonds, welche bis 2016 aufgelegt wurden, strukturell einen Mehrertrag gegenüber EU-Fonds aus demselben Auflagejahr. Diese strukturelle Überrendite ist seit den Vintages ab 2017 nicht mehr erkennbar.“
  • „Auffällig ist allerdings, dass es in Europa zuletzt eine größere Dispersion zwischen den Fonds eines Auflagejahres gibt.“

Worauf Anlegerinnen und Anleger bei Private Equity Investments in Europa achten sollten:

  • „Die höhere Renditedispersion in Europa deutet darauf hin, dass die Managerselektion umso wichtiger ist, da der Unterschied zwischen einem guten Manager und einem durchschnittlichen Manager höher ist.“
  • „Für eine differenzierte Betrachtung gilt es zudem Europa in die einzelne Subregionen/ Länder zu unterteilen, da dies für den Private Equity Markt unterschiedlich relevant sind.“
  • „Neben der Größe des Landes bzw. der Vielfalt an Anlagemöglichkeiten für Private Equity liegt dies daran, dass Private Equity in Teilen Europas mehr Akzeptanz findet als in anderen.“
  • „Ein weiterer Aspekt, den es bei einem Engagement in Europa zu berücksichtigen gilt, sind die regionalen Unterschiede.“
  • „Die einzelnen Länder in Europa unterscheiden sich teilweise sehr stark – etwa regulatorisch, ökonomisch sowie kulturell –, sodass ein Netzwerk im Zielmarkt und das Verständnis des lokalen Marktes essenziell ist.“

Quelle: Pitchbook, Preqin, HQ Trust Research

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