Prognosebericht der Bank of Japan: Schwächeres Wachstum voraus

Kommentar von Yutaka Uda, Fondsmanager des Nippon Growth Fund bei Eric Sturdza Investments, zur Lage in Japan.
8. Mai 2025

Kommentar von Yutaka Uda, Fondsmanager des Nippon Growth Fund bei Eric Sturdza Investments, zur Lage in Japan.

 „Im Anschluss an ihre Sitzung am 1. Mai 2025 verkündete die Bank of Japan (BoJ), dass sie den Leitzins bei 0,5 % belassen werde. In dem nach der Sitzung veröffentlichten Prognosebericht hat die BoJ jedoch ihre Wirtschafts- und Inflationsprognosen für die Wirtschaftsjahre 2025 und 2026 nach unten korrigiert.

Im Vergleich zur Notenbanksitzung vom Januar wurden die Wachstumsaussichten für das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2025 von +1,1 % auf +0,5 % und im Jahr 2026 von +1,0 % auf +0,7 % gesenkt. In gleicher Weise wurde die Prognose für den Kern-Verbraucherpreisindex für 2025 von +2,4 % auf +2,2 % und für 2026 von +2,0 % auf +1,7 % herabgesetzt.

Mit Blick auf die Zukunft erklärte die BoJ, dass sie den Leitzins weiter anheben und Maßnahmen für eine geldpolitische Lockerung in Betracht ziehe, wenn sich die Aussichten für die Wirtschaftstätigkeit und die Preise bewahrheiten. Die BoJ fügte hinzu, dass es in Anbetracht der extrem hohen Unsicherheiten hinsichtlich des künftigen Verlaufs der Handelsbeziehungen und anderer Bereiche in den einzelnen Ländern sowie der Auswirkungen dieser Politik für die BoJ wichtig ist, Faktoren wie die künftigen Entwicklungen und die Finanzmärkte im In- und Ausland sorgfältig zu prüfen und zu beurteilen, ob die Aussichten eintreten werden, ohne vorschnell zu urteilen. Infolgedessen könnte sich der Zeitpunkt der nächsten Leitzinserhöhung von Juli, wie wir zuvor erwartet hatten, auf Anfang 2026 verschieben.

In Japan könnte die politische Unsicherheit noch einige Monate anhalten, bis im Juli die Oberhauswahlen stattfinden. Wir gehen davon aus, dass die nächste Runde von Konjunkturmaßnahmen im September oder Oktober angekündigt wird. Das dürfte dazu beitragen, das Vertrauen der Menschen in die Wirtschaftsaussichten Japans zu verändern. Der Bankensektor, der in der Regel von den allgemeinen Wirtschaftsaussichten und der Politik der BoJ beeinflusst wird, zeigte im ersten Quartal 2025 eine gute Performance:  Bank-Aktien stiegen gegen den allgemeinen Trend um 6,2 %, während der TOPIX um 4,5 % zurückging.

Nach den von Präsident Trump am 2. April angekündigten Zöllen entwickelte sich der Bankensektor im April schlechter als der Markt: Er fiel um 9,0 %, während der TOPIX um 0,3 % stieg. Sehr große Banken wie Mitsubishi UFJ Financial Group, Sumitomo Mitsui Financial Group und Mizuho werden am 14. und 15. Mai ihre Unternehmensergebnisse für das Geschäftsjahr 2024 bekanntgeben. Das dürfte Auslöser für eine Erholung des Bankensektors sein, denn solide Ergebnisse, Prognosen und Aktienrenditen werden erwartet.“

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