Privatmärkte waren lange Zeit fast schon alternativlos

Für institutionelle Investoren gehörten Anleihen und Aktien zu den Hauptbestandteilen im Portfolio. Dann kam im Zuge des Niedrigzinses die Bandbreite alternativer Investments hinzu. Bevorzugt Immobilien, aber auch Private Equity, Private Debt etc. Am Rande einer Veranstaltung stand Thorsten Wellein, Portfoliomanager, FAROS Fiduciary Management AG, der Redaktion zu einigen interessanten Fragestellungen Rede und Antwort.
20. September 2022
Thorsten Wellein, Porfoliomanager FAROS Fiduciary

Für institutionelle Investoren gehörten Anleihen und Aktien zu den Hauptbestandteilen im Portfolio. Dann kam im Zuge des Niedrigzinses die Bandbreite alternativer Investments hinzu. Bevorzugt Immobilien, aber auch Private Equity, Private Debt etc. Am Rande einer Veranstaltung stand Thorsten Wellein, Portfoliomanager, FAROS Fiduciary Management AG, der Redaktion zu einigen interessanten Fragestellungen Rede und Antwort.

INTELLIGENT INVESTORS: Herr Wellein, Sie sind seit einigen Jahren als Senior Berater und Portfoliomanager für FAROS tätig. Bitte stellen Sie uns zu Beginn das Unternehmen und seine Dienstleistungen kurz vor.
Thorsten Wellein: FAROS wurde von gestandenen Branchenkennern vor knapp zwei Jahrzehnten in Frankfurt gegründet. Uwe Rieken, Gründer und Geschäftsführer der ersten Stunde, ist noch heute mit an Bord. Das Hauptaugenmerk liegt in der Beratungsleistung von institutionellen Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen, Corporates oder Stiftungen rund um das Thema Kapitalanlage. Das Aufgabenfeld ist sehr vielfältig und erstreckt sich allgemein von der strategischen Ausrichtung des Portfolios über die Produkt-/Managerselektion bis hin zum Controlling und dem Risikomanagement. Das impliziert auch eine Analyse der Kosten. 2010 wurde mit der FAROS Fiduciary Management AG dann eine Schwestergesellschaft ins Leben gerufen, die unserer Klientel eine eigene Vermögensabwicklung unabhängig von Banken und Vermögensverwaltern anbietet. Die Assets under Management belaufen sich gegenwärtig auf 2 Mrd. Euro.

II: Anleihen und Aktien sind für Investoren in ihrer Allokation unverzichtbar. Sie lenken Ihren Beratungsfokus jedoch zunehmend auf andere Assetklassen, die an Bedeutung gewonnen haben.
Wellein: Unsere Expertise ist nicht nur auf die klassischen liquiden Assetklassen beschränkt, sondern dehnt sich auch auf das Spektrum illiquider Assets wie Immobilien, Infrastruktur und Private Equity aus. In den vergangenen Jahren haben illiquide Alternatives in den Portfolios institutioneller Investoren stetig an Bedeutung gewonnen. Der Hauptgrund lag im Niedrigzinsumfeld, das uns über viele Jahre begleitete. Investoren konnten mit Alternative Investments attraktive Ausschüttungsrendite erzielen, im Gegensatz zu Staatsanleihen oder auch vielen Unternehmensanleihen. Insofern waren Privatmärkte lange Zeit fast schon alternativlos. Mit der nunmehr eingeläuteten Zinswende hat sich das Umfeld allerdings etwas gewandelt; insbesondere mit Corporates lassen sich wieder positive Nominalrenditen generieren.

II: Dennoch können auch nach der Zinswende Argumente ins Feld geführt werden, um in die Privatmärkte zu investieren.
Wellein: Absolut. Alternative Investments weisen gegenüber traditionellen Anlagen einige Vorteile wie beispielsweise den viel zitierten Diversifikationseffekt auf. Investoren können somit in Assets investieren, die ihnen sonst verwehrt blieben. Beispielsweise Infrastruktur. Zudem bringen sie eine gewisse Glättung ins Portfolio; die Volatilität wird reduziert und das wiederum eröffnet Chancen, Risikobudgets in andere Anlageklassen zu verlagern, Stichwort Aktien.

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