Portfoliokonstruktion neu denken

Jahrelang kannten die Börsen nur eine Richtung, nach oben. Spätestens mit Ausbruch des Ukraine-Konflikts im Jahr 2022 erkennen wir, dass auch an den Finanzmärkten die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Gleichzeitig bleibt der Anleihemarkt schwierig, da wenig renditeträchtig. Somit gewinnen Alternative Assets zunehmend an Bedeutung. INTELLIGENT INVESTORS im Gespräch mit Romina Smith, Head of Central Europe/Member of the Board bei Nuveen Asset Management Europe.
1. Juli 2022
Romina Smith, Head of Central Europe/Member of the Board bei Nuveen Asset Management Europe

Jahrelang kannten die Börsen nur eine Richtung, nach oben. Spätestens mit Ausbruch des Ukraine-Konflikts im Jahr 2022 erkennen wir, dass auch an den Finanzmärkten die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Gleichzeitig bleibt der Anleihemarkt schwierig, da wenig renditeträchtig. Somit gewinnen Alternative Assets zunehmend an Bedeutung. INTELLIGENT INVESTORS im Gespräch mit Romina Smith, Head of Central Europe für Nuveens Global Client Group.

INTELLIGENT INVESTORS: Frau Smith, 2016 sind Sie zu Nuveen gewechselt. Was hat Sie damals an dieser neuen Herausforderung gereizt? Für was steht Ihr Haus?
Romina Smith: Bereits während meines Studiums in Business Administration habe ich einen Schwerpunkt auf das Thema Immobilien gelegt. Insofern kommt mir sehr entgegen, dass dies bei Nuveen ein Fokusbereich ist: Nuveen Real Estate ist mit einem verwalteten Vermögen von 152 Mrd. US-Dollar (Stand: 31. Dezember 2021) einer der größten Immobilien-Investmentmanager der Welt. Zudem ist Nuveen mit einem verwalteten Vermögen von rund 1,2 Bio. US-Dollar einer der größten Asset Manager weltweit, was Skaleneffekte und besondere Marktzugänge ermöglicht. Unter unserem Dach vereinen wir verschiedene, unabhängige Spezialisten für eine Vielzahl an Anlageklassen: Nuveen Real Estate ist dafür ein Beispiel. Nuveen Natural Capital für die Bereiche Forst- und Agrarinvestments sowie Churchill Asset Management für Private Debt sind weitere. Das macht uns zu einem echten One-Stop-Shop für Institutionelle Investoren.

II: Corona, Ukraine-Krieg und Inflation. Aspekte, über die sich auch institutionelle Anleger Sorgen machen. Inwiefern sehen sich Investoren gezwungen, über die Strategie des Portfolios neu nachzudenken?
Smith: Weltweit sind 64 % der Investoren der Ansicht, ihre Ansätze zur Portfoliokonstruktion überdenken zu müssen. Das ist eine der zentralen Erkenntnisse unserer zweiten jährlichen Umfrage EQuilibrium Global Institutional Investor Study. Der Grund dafür ist nicht zuletzt, dass etwa die Hälfte der Investoren (51 %) sagen: Fundamentale, langfristige Markttreiber haben an Relevanz eingebüßt.

II: Anleihen geben wenig Rendite, die Aktienmärkte sind volatiler
geworden. Da rücken Alternatives und/oder Real Assets verstärkt in den Vordergrund. Spüren Sie das in einer gestiegenen Nachfrage?
Smith: Ja, und zwar sehr deutlich. In diesem Zusammenhang stechen deutsche Investoren mit ihrem Interesse an Private Credit hervor. Unserer EQuilibrium Global Institutional Investor Study zufolge wollen 50 % von ihnen ihre Allokationen in Private Credit binnen zwei Jahren erhöhen. Das macht Private Credit hierzulande zur beliebtesten Anlageklasse nach Infrastruktur (52 %). Gleichzeitig ist der Appetit auf Private Credit in Deutschland noch deutlich größer als global betrachtet, denn weltweit wollen 31 % ihre entsprechenden Positionen ausbauen. Innerhalb der Anlageklasse liebäugeln die Deutschen insbesondere mit Infrastructure Debt (58 %) und Real Estate Debt (50 %). Damit sind beide Segmente hierzulande noch beliebter als auf globaler Ebene.

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