Politische Börsen?

Die Präsidentschaftswahlen in den USA erhitzen auch die Gemüter der Investoren – de facto steigt aber die Volatilität nur vorübergehend, während die längerfristige Wertentwicklung der Märkte von den Wahlen kaum beeinflusst wird. Das zeigen Auswertungen des US-Investmenthauses American Century Investments (ACI).
29. September 2020
US White House - Foto: © Stefano Garau

Die Präsidentschaftswahlen in den USA erhitzen auch die Gemüter der Investoren – de facto steigt aber die Volatilität nur vorübergehend, während die längerfristige Wertentwicklung der Märkte von den Wahlen kaum beeinflusst wird. Das zeigen Auswertungen des US-Investmenthauses American Century Investments (ACI).

„Die US-Präsidentschaftswahlen finden in einem denkwürdigen Umfeld statt. Unsere Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Wahlergebnisse die Ergebnisse auf den Finanzmärkten nicht über einen längeren Zeitraum beeinträchtigen. Es lohnt sich also nicht, Investments an den Wahlen auszurichten“, sagt Rich Weiss, CIO Multi Asset bei American Century Investments.

Belegt wird diese Aussage durch eine Auswertung der Marktentwicklung in allen Wahljahren seit 1932: Wer sechs Monate vor der Wahl 10.000 US-Dollar in den S&P 500 investiert hatte und bis sechs Monate nach der Wahl investiert blieb, erwirtschaftete im Durchschnitt einen Wertzuwachs von 961 US-Dollar, also rund 10 Prozent. Wer hingegen vor oder nach der Wahl aus dem Markt ausstieg, fuhr im Durchschnitt erheblich schlechter. Am schwächsten fiel der Wertzuwachs für diejenigen Anleger aus, die von sechs Monaten vor der Wahl bis sechs Monate nach der Wahl in 1‑monatige US Treasury Bills statt in den Aktienmarkt investiert hatten.

Zudem haben die Experten von ACI die Wertentwicklung aller wichtigen Assetklassen in den Kalenderjahren einer US-Präsidentschaftswahl mit der Wertenwicklung in anderen Jahren verglichen. Dabei ergeben sich auf den ersten Blick große Unterschiede: Die beste Wertentwicklung in Wahljahren legten US Small Caps mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 11,0 Prozent hin, in Nicht-Wahljahren waren es Emerging Markets mit 19,1 Prozent. Allerdings ist die Streuung der Ergebnisse im Zeitverlauf so groß, dass ACI-Experte Rich Weiss nur ein klares Muster sieht:

„Das einzige Muster, das wir erkennen können, ist, dass ein ausgewogener Ansatz mit 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen eine beständige Performance erbracht und die großen Ausschläge, die wir anderswo sehen, vermieden hat. Anleger, die diversifiziert bleiben und nicht versuchen, den Markt zu timen, schneiden am besten ab.“ (ah)

Foto: US White House — © Stefano Garau — stock.adobe.com

 

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