Was ist passiert? Der Oktober-Arbeitsmarktbericht, beeinflusst durch Streiks und tropische Wirbelstürme, bestätigt unsere Einschätzung eines sich abkühlenden US-Arbeitsmarktes. Die Beschäftigung stieg im Oktober um nur 12.000 Stellen – überwiegend aufgrund dieser Sondereffekte. Auch ohne diese Einflüsse bleibt das Bild verhalten:
Die Beschäftigungszahlen der Vormonate wurden nach unten korrigiert, die Arbeitslosenquote stieg leicht, die Beschäftigung laut Haushaltsbefragung ging zurück, und die Neueinstellungen blieben verhalten, selbst unter Berücksichtigung der Sondereffekte.
Was bedeutet das? Der aktuelle, schwächere JOLTS-Bericht („Job Openings and Labor Turnover Survey“) vom Wochenbeginn weist auf eine Abkühlung bei offenen Stellen, Neueinstellungen sowie Abgängen durch Kündigungen oder Entlassungen hin. Dies deutet auf einen US-Arbeitsmarkt, der an Dynamik verliert, ohne jedoch einzubrechen. Wir gehen davon aus, dass dieser Bericht die Federal Reserve in ihrem Kurs bestärken wird, die Zinsen schrittweise zu normalisieren und so eine sanfte Landung der Wirtschaft zu ermöglichen.
Wie geht es weiter? Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Fed einen moderaten Kurs bei den Zinssenkungen beibehalten wird, einschließlich einer Senkung um 25 Basispunkte nächste Woche und voraussichtlich – jedoch noch nicht gesichert – weiteren 25 Basispunkten im Dezember. Die US-Wirtschaft hat sich insgesamt als widerstandsfähig erwiesen. Der schwächere Arbeitsmarktbericht erinnert jedoch daran, dass die Märkte mögliche Abwärtsrisiken für die US-Wirtschaft noch nicht vollständig eingepreist haben – Risiken, die möglicherweise entschiedenere Zinssenkungen der Fed erforderlich machen könnten.