Ökonomie der Daten

Wir leben zunehmend in einer Ökonomie der Daten. Die Zunahme von datengetriebenen Geschäftsmodellen ist immens und sorgt für erhebliche Veränderungen in Unternehmen.  Jene Firmen mit datenbasierten Geschäftsmodellen sind und bleiben daher erfolgversprechend. Adrian Daniel, Portfoliomanager bei MainFirst Asset Management, erklärt, warum zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur nötig sind. Zudem weist er die sich daraus ergebenden Chancen für Investoren auf. 
7. Oktober 2021

Wir leben zunehmend in einer Ökonomie der Daten. Die Zunahme von datengetriebenen Geschäftsmodellen ist immens und sorgt für erhebliche Veränderungen in Unternehmen.  Jene Firmen mit datenbasierten Geschäftsmodellen sind und bleiben daher erfolgversprechend. Adrian Daniel, Portfoliomanager bei MainFirst Asset Management, erklärt, warum zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur nötig sind. Zudem weist er die sich daraus ergebenden Chancen für Investoren auf. 

„Datenbasierte Geschäftsmodelle sind derzeit die Blaupause für Erfolge an den Kapitalmärkten,“ sagt Daniel. „Diese Plattformen nutzen Daten für personalisierte Werbung oder dynamisches Pricing und steigern auf diese Weise ihre Gewinne.“ Hierfür würden möglichst viele Daten auf globaler Ebene erhoben und in der Cloud ausgewertet.

Auch deshalb sei Digitalisierung notwendig für den Erfolg im globalen Wettbewerb. Dies sei durch die Corona-Pandemie insofern noch beschleunigt worden, als dass der Datenverkehr im Internet sich allein im vergangenen Jahr weltweit um nahezu 50 Prozent erhöht hat.

Weitere Investitionen in die Cloud-Infrastruktur nötig

Daher wird bereits seit längerem die Digitalisierung von Geschäftsprozessen gefordert und Investitionen in die Cloud-Infrastruktur vorangetrieben. „Die Vorteile einer cloudbasierten Datenspeicherung wurden für viele Unternehmen während der Corona-Pandemie zur entscheidenden Voraussetzung für die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs,“ so Daniel. Die flexible Skalierbarkeit von zusätzlichen Speichermöglichkeiten schaffe in Zeiten von Home-Office und Videokonferenzen die Basis, um den massiven Anstieg der IT-Nutzung zu bewältigen.

Sichtbar werde das Wachstum der Datenmengen beziehungsweise die Nachfrage nach Speicherkapazität in der Public Cloud an den Investitionen in neue Rechenzentren der Hyperscalern, also der Anbieter von IT-Ressourcen auf Basis des Cloud Computing. Im Jahr 2020 seien diese allein um 37 Prozent gewachsen. „Damit erreichten die sogenannten Big 7 des Public-Cloud-Marktes über 100 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr der Corona-Krise,“ analysiert Daniel.

Indirekte Investitionen erfolgsversprechend

Investoren hätten die Möglichkeit, mit einer Investition in die Aktien der Cloud-Provider an diesem strukturellen Wachstumstrend zu partizipieren – es gelte jedoch zu differenzieren, denn das Nachfragewachstum habe nicht alle Anbieter gleichermaßen beflügelt. „Um sich von den jeweiligen Cloud-Anbietern unabhängig zu machen und trotzdem am Wachstum teilzuhaben, liegen Investments in die Hardware-Lieferanten von Rechenzentren nahe,“ sagt Daniel.

Dieser indirekte Weg biete sich insofern an, als dass die Hyperscaler neben dem Betreiben von Cloud-Services auch andere Geschäftsaktivitäten betreiben, welche teilweise größeren Einfluss auf die Kursentwicklung haben können. Die Investitionen in die Hardware der Rechenzentren weise dagegen langfristig ein Wachstum im Trend mit dem Datenaufkommen auf.

Datenanalyse als Königsweg zur Kundenbindung?

„Führende Cloud-Betreiber sehen die Vorteile, ihre Kunden durch zusätzliche Applikationen zur Datenanalyse noch stärker an sich zu binden,“ analysiert Daniel. „Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich Unternehmen wie AWS, Google und Microsoft sehr intensiv mit möglichst effizienten Verfahren zur Datenauswertung beschäftigen.“ Für Cloud-Kunden ermögliche dies wiederum bessere Möglichkeiten zur Auswertung der eigenen Daten, ohne eine Vielzahl teurer IT-Spezialisten anheuern zu müssen. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Somit würden sich für diverse Software-Applikationen mehrere Wachstumstreiber gleichzeitig ergeben. „Dazu gehören das Wachstum der Datenmengen, die Verlagerung der Daten auf eine cloudbasierte Basis und die wachsende Anzahl von IT-Nutzern im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft,“ so Daniel. „Mit den typischen Skaleneffekten steigen bei Software-Entwicklern normalerweise bei Umsatzwachstum die Margen.“ Im Zuge einer konjunkturellen Wachstumsphase dürften außerdem grundsätzlich mehr Mitarbeiter eingestellt werden, was wiederum mehr Software-Abonnements erfordert.

Abschließend lasse sich feststellen, dass der voranschreitende Digitalisierungsgrad der Gesellschaft, die positiven Skaleneffekte auf der Kostenseite für dezentrale Datenspeicherung und die zunehmende Bedeutung von Daten für den Unternehmenserfolg über viele Jahre zu einem zweistelligen Wachstum von Datenspeicherung in der Cloud sorgen dürften. „Damit einhergehend bieten sich überproportionale Chancen für Anleger, die über diverse Sub-Sektoren genutzt werden können,“ berichtet Daniel. „Jedoch sind auch hier die Veränderungsprozesse schnelllebig, sodass es einer aktiven Selektion bedarf.“ (ah)

Foto: © pickup — stock.adobe.com

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