Die militärische Eskalation in der Ukraine dürfte dem Investment-Manager Nuveen zufolge anhaltende Auswirkungen auf Inflation, Wachstum, Energiepreise und Kapitalmärkte haben. Zwar seien keine größeren Folgen für das globale Wirtschaftswachstum zu befürchten. „Aber Störungen in den Lieferketten, Sanktionen und höhere Energiepreise könnten einige Regionen und Branchen unter Druck setzen“, schreibt das Global Investment Committee von Nuveen in einem aktuellen Kommentar.
„Wir erwarten eine zunehmende Volatilität am Markt, da die Ungewissheit hinsichtlich möglicher breiter angelegter Militäraktionen wächst. Der Abverkauf an den Märkten wird wohl anhalten.“ Mögliche Cyber-Attacken von russischer Seite könnten die Volatilität zusätzlich anheizen. „Dieses wachsende Segment nicht-militärischer Angriffe bleibt ein signifikantes Risiko.“
Das GIC rechnet damit, dass steigende Energiepreise die Inflation weiter beflügeln, sowohl in den USA als auch auf globaler Ebene. Auswirkungen auf die Geldpolitik der Notenbanken erwarten die Experten jedoch nicht, auch wenn der Handlungsdruck steigt. „Wir gehen davon aus, dass die Fed weiterhin auf die US-Inflations- und Beschäftigungszahlen schauen wird, mit einer ersten Zinserhöhung im März. Sie dürfte zögern, die Zinsen in einer Phase hoher Marktvolatilität zu erhöhen.“
Für Europa erwartet Nuveen angesichts des Konfliktes ein höheres Stagflationsrisiko, sprich steigender Inflation bei fehlendem Wirtschaftswachstum – unabhängig davon, wie die EZB künftig vorgehen werde. (ah)
