II: Nunmehr hat der von der Bundesregierung eingesetzte Sustainable- Finance-Beirat einen Zwischenbericht mit Handlungsansätzen vorgelegt. Was bedarf es für eine wirksame Sustainable-Finance-Strategie?
Schmidt: Der Zwischenbericht, an dem ich mitarbeiten durfte, zeigt die nötigen Punkte für eine wirksame Sustainable-FinanceStrategie schon klar auf: „Die wichtigsten Elemente für eine breitenwirksame Etablierung von Sustainable Finance sind 1) eine bessere Transparenz und Beurteilung in Bezug auf die Nachhaltigkeit von finanzierten Aktivitäten, 2) ein größeres Wissen und Bewusstsein um die Chancen und Risiken von Finanzierungen vor dem Hintergrund der Transformation, 3) deren Übersetzung in erweiterte Risikomanagementsysteme, 4) ein langfristiger Entscheidungshorizont sowie 5) eine aktive, gestaltende Rolle der öffentlichen Hand. Im Ergebnis bedeutet dies für den Finanzsektor selbst einen Prozess der Transformation.“
II: Was bedeutet das für Asset Manager und Vermögensverwalter wie die Lloyd Fonds AG?
Schmidt: Für uns als Asset Manager und Vermögensverwalter ergeben sich daraus nach meiner Überzeugung drei Anforderungen. Erstens die übergreifende Verankerung von Nachhaltigkeit auf Unternehmensebene. Zweitens die Integration relevanter und materieller Nachhaltigkeitsparameter in alle Investmentprozesse unter Berücksichtigung von kundenindividuellen Nachhaltigkeitspräferenzen. Und drittens die Entwicklung von Investmentlösungen und Fonds, die auf Wirkung abzielen, also die Transformation der Unternehmen im Strukturwandel befördern und begleiten. Für die Lloyd Fonds AG bedeutet dies konkret: Nachhaltigkeit ist eine Verantwortung auf Vorstandsebene und Kernelement der Unternehmensstrategie. Wir orientieren uns freiwillig am Deutschen Corporate Governance Kodex, bekennen uns zu den Principles for Responsible Investment (PRI), sind Unterzeichner der Frankfurter Erklärung und Mitglied im CDP. Zudem haben wir relevante und materielle Nachhaltigkeitsparameter in alle Investmentprozesse integriert. Unsere Publikumsfonds erfüllen die Kriterien des UN Global Compact. Und der Lloyd Fonds – Green Dividend World zielt mit seinem besonderen Investmentansatz und in der Kooperation mit dem WWF auf einen positiven Wirkungsbeitrag zu den SDGs.
II: Zum Schluss noch einige Bemerkungen zu Ihrer Strategie 2023. Darin haben Sie postuliert, die Lloyd Fonds AG als innovativen Qualitätsführer im Fonds- und Vermögensmanagement in Deutschland zu positionieren. Wo liegen Ihre Kernkompetenzen?
Schmidt: Mit unserem Geschäftsmodell positionieren wir die Lloyd Fonds AG als integrierten Vermögensmanager und Partner für Privatkunden und institutionelles Kapital. Damit decken wir die Anlagebedürfnisse sämtlicher Zielgruppen, vom Kleinanleger bis hin zum institutionellen Anleger gezielt ab. Dafür haben wir drei Kernkompetenzen aufgebaut: Erstens transparentes und aktives Asset- und Vermögensmanagement unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten. Zweitens sprechen wir mit unserer am 1. April 2020 gestarteten digitalen Vermögensverwaltung LAIC eine weitere Zielgruppe an – nämlich die Anleger, für die nahtlos digitales Investieren Sinn macht und die einem rein von Daten und Fakten getriebenen Algorithmus vertrauen. Und drittens denken wir nicht nur nutzerorientiert, sondern nutzerzentriert. Zu diesem Denken befähigt uns unsere eigenentwickelte Digital Asset Plattform 4.0. Denn durch die angebundenen Systeme und die umfassende Datenmenge unserer DAP 4.0 können wir die Bedürfnisse unserer Kunden nicht nur schnell analysieren, sondern auch passgenaue Investmentlösungen für unsere Anleger bauen und Entscheidungsimpulse für unsere Fondsmanager setzen. Die so mögliche Verbindung von digitaler Kompetenz und menschlicher Erfahrung sehen wir als Wettbewerbsvorteil im Asset Management-Markt.
Foto: Michael Schmidt © Lloyd Fonds AG
