Nachhaltige ETFs auf dem Weg in den Mainstream

Nachhaltige ETFs prägen die Fondslandschaft bereits seit einigen Jahren wie kein zweites Produkt zuvor. Was auf den ersten Blick nach einer Binsenweisheit klingt, bewahrheitet sich bei einem Blick auf die Zahlen umso deutlicher. Nach Zahlen des unabhängigen Analysehauses ETFGI verzeichneten im vergangenen Jahr ESG-ETFs weltweit ein verwaltetes Vermögen von insgesamt 327 Mrd. US-Dollar. Dieses Anlagekapital verteilt sich auf 736 ETFs von 152 Anbietern aus 31 Ländern. Allein im August bekam diese Sparte Zuwachs um 17 weitere ETFs. Zum Vergleich: Vor 15 Jahren, im Jahre 2006, gab es weltweit insgesamt 9 ESG-ETFs.
3. Januar 2022
The shoal on the small river, near Kovrov town, (solar, winter day).

Essenziell dazu beitragen dürfte auch, dass diese Produkte nach Artikel 8 oder 9 der Offenlegungsverordnung eingestuft werden. Die EU-Verordnung, die im März dieses Jahrs in Kraft getreten ist, sorgt für mehr Transparenz am Markt und hilft somit Investoren, nachhaltige ETFs klar zu identifizieren und sie von Produkten abzugrenzen, die nur den Anschein erwecken, ‚grün‘ zu sein. Produkte die nach Artikel 8 eingestuft sind, haben ESG-Kriterien im Fokus. Produkte nach Artikel 9 wiederum haben darüber hinaus ein übergeordnetes nachhaltiges Anlageziel. Ich bin mir sicher, dass diejenigen Produkte, die nach der Offenlegungsverordnung eingestuft werden, noch mehr Vertrauen erlangen werden und mittelfristig noch stärker von der steigenden Nachfrage nach ESG-Investments profitieren werden.

Diversifizierte Anlagemöglichkeiten

Alles Vertrauen nützt allerdings wenig, wenn man sich nicht über die dahinterstehenden Investmentansätze informiert. Hier lohnt es sich, einen Überblick zu verschaffen. Aktien-ETFs waren die erste Anlageklasse, die ESG-Themen umsetzte, entsprechend finden wir hier einige Strategien, die Nachhaltigkeitsziele implementieren und diese auch mit einem breiten Ansatz verknüpfen. Erwähnenswert ist hier etwa der Socially Responsible Investment (SRI)-Ansatz.

Dieser wendet eine Kombination aus wertbasierten Ausschlüssen, einer Prüfung von kontroversen Geschäftsaktivitäten und einem Best-in-Class Ansatz an. Letzterer übergewichtet jene Unternehmen, die besonders nachhaltig in einem bestimmten Geschäftsfeld agieren oder dies sogar auf übergreifender Ebene tun. Zusätzlich kommen noch klimabasierte Ausschlüsse hinzu, was diesem Ansatz auch hier eine besondere gesellschaftliche Relevanz verleiht. Ein weiterer prominenter Ansatz ist der ESG-Universal-Ansatz, der im Gegensatz zum SRI-Ansatz auf einen Best-in-Class-Ansatz verzichtet. Hier gibt es neben einigen allgemeingültigen Ausschlüssen ebenfalls klimaverändernde Ausschlüsse. Dieser Ansatz ist allerdings besonders deswegen interessant, da einige Kundensegmente nicht allzu weit von der Benchmark abweichen dürfen und deshalb auf einen Best-in-Class-Ansatz verzichten. Nicht zuletzt sind unter den Aktien-ETFs die sogenannten Paris Aligned Benchmark (PAB)-ETFs ein spannender Ansatz. In diesem Bereich sehen wir zunehmend neue Anbieter, wobei UBS mit Abstand die breiteste Palette an PAB-ETFs aufweist. Das Ziel dieser ETFs ist es, das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen, das im Rahmen der Pariser Klimakonferenz festgelegt wurde. Einzigartig hierbei ist, dass dieses Ziel nicht nur abgebildet wird, sondern Anleger mit ihrem Investment aktiv dazu beitragen können, dieses Ziel zu erreichen.

Weiter auf Seite 3

Pages: 123

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter