Micro Caps sind ein hervorragendes Universum für Stock-Picker

Blue Chips sind geläufig. Doch auch die heutigen Global Player haben einmal klein angefangen. Der Lupus alpha Micro Champions um Fondsmanager Jonas Liegl richtet seinen Schwerpunkt auf Kleinstunternehmen. INTELLIGENT INVESTORS sprach mit ihm über die Investmentphilosophie und den Charme der Micro Caps.
21. September 2021
Jonas Liegl - Foto: © Lupus alpha

II: Wieso sollten Anleger nun das Fondskonstrukt statt eines Direktinvestments wählen?
Liegl: Oftmals starten diese jungen Unternehmen mit nur einem Produkt. Das ist natürlich auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Nicht alle Ideen gelangen zur Marktreife; nicht jedem Micro Cap gelingt der Durchbruch zur Größe.

II: Anders ausgedrückt – hohe Chancen bedeuten ja auch höheres Risiko, oder?
Liegl: Ja, das stimmt. Aber nur, wenn man in ein einzelnes Unternehmen direkt investiert hat. Das ist bei einer Fondslösung mit über 80 Werten im Portfolio anders. Man erhält so ein gut diversifizierten Portfolio und profitiert von der breiten Streuung dieser Aktien mit ihren unterschiedlichen Branchen und Sektoren. Auch konjunkturelle Schwankungen können diese kleinen, flexiblen Firmen mit ihrem spezialisierten Know-how oftmals besser begegnen als große Unternehmenskonzerne, weil sie weitaus anpassungsfähiger sind.

II: Wie wählen Sie nun aus der Fülle an Micro Caps Ihre Favoriten für den Lupus alpha Micro Champions aus?
Liegl: Das Anlageuniversum ist tatsächlich riesig. Wir schauen uns die in Frage kommenden Unternehmen im Rahmen von Analysen und Meetings mit den Entscheidungsträgern vor Ort an. Welchen Eindruck vermittelt das Management? Wie ausgereift nachhaltig ist das Geschäftsmodell? Sind wiederkehrende Umsatzströme vorhanden? Das sind nur einige der Fragen, die wir für uns letztlich beantworten müssen. Die aussichtsreichen kommen auf eine Liste möglicher Kaufkandidaten, von der ich aus fundamentaler Sicht die vielversprechendsten Aktien auswähle. Im Durchschnitt befinden sich um die 80 Werte mit einer Haltedauer von zwei bis drei Jahren in unserem Fonds.

II: Beim Blick auf die Branchenaufteilung fällt auf, dass viele Werte aus dem Technologiesektor stammen.
Liegl: Die Branchenaufteilung ist nicht starr – sie ergibt sich vielmehr aus den ausgewählten Unternehmenstiteln. Wir sind reine Stock-Picker. Inwiefern Firmen von strukturellen Trends profitieren können, ist hierbei ganz entscheidend. Dort spielt sozusagen die Musik. Strukturelle Trends erlauben ein Wachstum unabhängig von Konjunkturzyklen. Deswegen mögen wir gerade solche Aktien, die strukturell und nicht zyklisch wachsen. Denken Sie beispielsweise an den Megatrend der Digitalisierung, der durch die Pandemie nochmal zusätzlichen Rückenwind bekommen hat. Oder auch Themen wie Health Care, KI, E‑Mobilität oder Grüne Technologien.

II: Ferner sind viele Unternehmen in Skandinavien beheimatet.
Liegl: Unser Exposure in skandinavische Unternehmen ist mit mehr als 30 % tatsächlich hoch. Das hat mit dem dortigen Gründergeist und der Innovationskraft in der Region zu tun. Außerdem sind die Unternehmen deutlich offener für den Gang an die Börse und somit investierbar für uns. Trotz ihrer Heterogenität punkten diese Länder auch bei Themen wie guter Unternehmensführung, sozialen Fragen und Transparenz.

Foto: Jonas Liegl, Fondsmanager Lupus alpha Micro Champoion / Foto: © Lupus alpha

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