Längst etabliert

21. Juni 2022
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Der Beteiligungsmarkt ist für institutionelle Investoren mehr denn je zuvor ein absolutes Muss. Um Rendite zu erzielen und in Einklang mit den Vorschriften, wird ein Investment in Private Equity oftmals getätigt. Mitunter auch als Stabilisator im Portfolio. Das wird insbesondere im Krisenjahr 2022 deutlich.

Ob derzeit noch zu wenig Kapital von einheimischen Investoren in Private Equity und insbesondere in Venture Capital fließt, ist eine Gretchenfrage. Mit Bezug auf Privatanleger mag das so ein. Diese sind gut beraten, sich von den großen (institutionellen) Adressen etwas abzuschauen und ihr eigenes Investitionsverhalten entsprechend anzupassen. So ist Private Equity im Rahmen der Portfoliodiversifikation für institutionelle Investoren eben ein zunehmend genutztes Instrument. Die Anlageklasse hat über eine längere Zeitperiode und verschiedene Wirtschaftszyklen hinweg durchaus gute Ergebnisse erzielt. Immer mehr Investoren erkennen fortan den wichtigen positiven Beitrag von Beteiligungskapital zum Rendite-/ Risikoprofil des Gesamtportfolios.

Richten Sie kurz Ihren Blick gen USA. Dort werden oftmals die Stiftungsfonds der Universitäten Yale und Harvard als hervorstechende Beispiele eines gelungenen Anlagemix herangezogen. Die jährlichen Wertentwicklungen sind beachtlich.

Nach Schätzungen entfallen hierzulande rund 13 % der für Family Offices verwalteten Gelder auf Private Equity-Fonds. Im anglo amerikanischen und skandinavischen Raum liegen diese Werte etwas höher. Der Branchenverband Invest Europe kommt in seiner Jahresstatistikauswertung 2021 zum Ergebnis, dass über den europäischen Kontinent verteilt mehr als 8.500 unternehmerische Beteiligungen von Private Equity- Fonds existieren. Das Investitionsvolumen summierte sich auf circa 94 Mrd. Euro.

Und dass Private Equity Rendite wenn nicht sogar Überrenditen liefern kann, belegen Studien. Golding Capital Partners hat in einer Studie die Größe und Wiederholbarkeit von Alpha-Renditen bei Private Equity-Investitionen gegenüber dem Aktienmarkt analysiert. In Zusammenarbeit mit HEC School of Management, Paris, zeigt sich eine Wiederholbarkeit der Überrendite von Private Equity über einen Untersuchungszeitraum von 2000 bis 2021. Das durchschnittliche Alpha gegenüber vergleichbaren Aktieninvestments beträgt dabei 9,9 %, in Krisenzeiten sogar 35 %. Entscheidend für die Wiederholbarkeit eines attraktiven Alphas ist laut der Studie nicht der Track-Record auf Asset- Manager-Ebene, sondern vielmehr die frühere Performance der an der jeweiligen Transaktion direkt beteiligten Individuen.

Hinsichtlich einzelner Marktsegmente zeigt sich ebenfalls quer über unterschiedlichste Wirtschaftssektoren konsistent ein deutliches Alpha. Besonders groß fällt die Überrendite im Kommunikations-Sektor und im Energie-Sektor mit 15,5 % respektive 13,6 % aus. Weniger stark war das Alpha in der Konsumgüterindustrie und dem Gesundheitswesen mit 8,1 % beziehungsweise 8,5 % ausgeprägt.

Die Resultate liefern eine starke empirische Fundierung der positiven Persistenz des Alphafaktors von Private Equity über einen längeren Zeitraum. „Investoren können sich nicht auf absolut erzielte Renditen als Indikator für zukünftige Performance von Private Equity-Fonds verlassen. Das Alpha hingegen eignet sich sehr wohl zur Auswahl eines Fondsmanagers. Fonds, die in der Vergangenheit ein überdurchschnittliches Alpha erzielt haben, werden mit höherer Wahrscheinlichkeit als andere Fonds auch in der Zukunft ein überdurchschnittliches Alpha aufweisen“, erläutert Professor Oliver Gottschalg von der HEC School of Management.

 

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