Klimaneutralität und mehr Energiesicherheit: Steigendes Investoreninteresse an Erneuerbare-Energien-Fonds

20. September 2022

Entwicklung nicht umkehrbar

Auch aus ökonomischer Sicht haben sich die Bedingungen deutlich verbessert und die Abhängigkeit von staatlichen Subventionen nimmt immer weiter ab. Durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine und die daraus resultierenden Wirtschafssanktionen ist die Rentabilität der alternativen Energiegewinnung signifikant angestiegen. Dabei dürfte der drastische Preisschub bei fossilen Energierohstoffen, und hier insbesondere im Hinblick auf Erdgas, noch keineswegs abgeschlossen sein. Dies hat natürlich auch Folgen für den Strompreis, der sich an der europäischen Strombörse EPEX mit Sitz in Frankreich in den zurückliegenden zwölf Monaten von durchschnittlich 81,27 Euro je Megawattstunde (EPEX-Spotpreis für Deutschland/Luxemburg) auf 218,03 Euro (Juni 2022) mehr als verzweieinhalbfacht hat. Für die Betreiber bereits bestehender Wind- und Solaranlagen, die nicht von den sehr hohen Einspeisevergütungen vergangener Zeiten abhängig sind, ergeben sich dadurch hohe Windfall-Profits. Bei nahezu gleichbleibenden Kosten legen die Erlöse deutlich zu.

Aber selbst bei einer Beruhigung des Kriegsgeschehens in der Ukraine und der Wiederaufnahme konstruktiver Gespräche mit Russland wird die Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen zum flächenmäßig größten Land der Erde viele Jahre in Anspruch nehmen. Eine derart hohe Energieabhängigkeit Deutschlands von einem einzigen Anbieter soll und wird es (hoffentlich) nie wieder geben. War der massive Ausbau von Wind- und Sonnenenergie auf politischer Seite bisher vor allem klimagetrieben, kommt die Versorgungssicherheit jetzt als weiterer Faktor hinzu.

Positive Wertperspektiven weiterhin gegeben

Aktuell liegen die Renditen von Wind- und Solarparks unter Verwendung des internen Zinsfußes (IRR) bei ca. 8 % brutto p. a., und die Wertperspektiven sind bei steigenden Strompreisen weiterhin positiv. Dennoch werden Investoren bei weitem nicht so stark in die gesellschaftliche Debatte geraten, wie es beispielsweise bei Besitzern von Immobilien der Fall ist, die die Miete erhöhen. Anhand der kontinuierlich veröffentlichten NAVs und Börsenkurse lässt sich die Wertentwicklung verschiedener Erneuerbarer-Energien-Fonds problemlos miteinander vergleichen, wodurch eine gute Beurteilung des Managements und der jeweiligen Anlagestrategien möglich ist. Nicht übersehen werden dürfen zudem die steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen im Kapitalanlagebereich. Während es bei vielen Branchen und Sektoren sehr umstritten ist, wie diese hinsichtlich ihrer ESG-Kompatibilität einzuschätzen sind, ist der nachhaltige Impact von Investments in Wind- und Solarparks vergleichsweise einfach zu belegen. Das Risiko, dass „Greenwashing“ bei entsprechenden Sondervermögen zum Thema wird, dürfte gegen null gehen. Auch diese Gewissheit wird die Nachfrage nach EE-Fonds weiter befeuern und gerade in Deutschland für zusätzliches Absatzpotenzial sorgen.

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