Inflation und Geldflut: Reines Sparen wird zur Falle

Die US-Notenbank Fed hat gerade angekündigt, die Zinsen im Keller und die Gelddruckmaschine mehr oder weniger unbegrenzt laufen zu lassen. Gleichzeitig verabschiedet sie sich von bisherigen Inflationszielen und will eine höhere Geldentwertung zulassen. Auch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, die Zentralbank der Zentralbanken, warnt vor steigender Inflation. „Für Sparer bedeutet das schlichtweg, dass in den kommenden Jahren nicht nur keine Zinsen zu holen sein werden“, sagt Sabine Said, Executive Vice President bei Moventum S.C.A. „Es bedeutet auch, dass die Inflation den Wert reiner Ersparnisse schnell auffrisst.“
4. September 2020
Foto: © photoschmidt - stock.adobe.com

Die US-Notenbank Fed hat gerade angekündigt, die Zinsen im Keller und die Gelddruckmaschine mehr oder weniger unbegrenzt laufen zu lassen. Gleichzeitig verabschiedet sie sich von bisherigen Inflationszielen und will eine höhere Geldentwertung zulassen. Auch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, die Zentralbank der Zentralbanken, warnt vor steigender Inflation. „Für Sparer bedeutet das schlichtweg, dass in den kommenden Jahren nicht nur keine Zinsen zu holen sein werden“, sagt Sabine Said, Executive Vice President bei Moventum S.C.A. „Es bedeutet auch, dass die Inflation den Wert reiner Ersparnisse schnell auffrisst.“

Wer also, wie sehr viele Deutsche, sein Geld nur als Fest- oder Tagesgeld oder auf Sparbüchern bei Banken verwahren lässt, muss sich auf Verluste einstellen. „Mittelfristig können Sparer, die ihr Geld einfach nur liegen lassen, die Hälfte ihres Kapitals verlieren“, so Said.

Die Ankündigung der Fed kam zwar zu einem überraschenden Zeitpunkt. „Die Linie aber ist schon lange sichtbar“, so Said. So pumpt die Notenbank so viel Geld in den Markt, dass es nicht komplett als Bankenkredit weitergereicht werden kann. „Stattdessen fließt es über Investoren in die Märkte, vor allem in den Aktienmarkt, wo die Kurse steigen und steigen“, sagt Said. So hatten die wichtigsten US-Indizes zwar durch die Pandemie-Einschränkungen stark verloren. Mittlerweile aber sind die Indizes und auch sehr viele Aktien auf Rekordhochs angekommen – alles dank der großen Geldmenge, die durch die Notenbanken in Umlauf gebracht wird.

Denn es ist nicht nur die US-Notenbank, die hier vielleicht auch vor der Präsidentschaftswahl gute Stimmung mit viel Geld verbreiten will. Notenbanken weltweit stützen die Wirtschaft und fluten die Märkte – was zu steigenden Kursen führt. Die Fed wie auch andere haben angekündigt, diese Politik auch nicht so schnell ändern zu wollen. Für Sparer heißt dies aber: Null Zinsen auf Konten- oder Sparbüchern und eventuell sogar Verwahrkosten, dazu drohende Inflation, die den Wert des Vermögens mindert – auch wenn der Betrag derselbe bleibt. Es bedeutet aber auch, dass eine Verzinsung nur durch die Rendite an den Wertpapiermärkten zu holen sein wird.

Bereits jetzt ist zu sehen, dass trotz des starken Absturzes der Märkte während der Pandemie-Lockdowns immer mehr Menschen in Aktien investieren, sei es direkt, vor allem aber über Fonds oder Vermögensverwaltungsprodukte. Diese können sich bestätigt fühlen, denn die Verluste aus der Pandemie sind aufgeholt, seit Jahresanfang liegen alle Portfoliostrategien von Moventum deutlich im Plus. Nicht nur verglichen mit Null- und Negativzinsen auf Tagesgeldkonten ein sehr gutes Ergebnis.

In den kommenden Jahren werden die Kurse an den Aktienmärkten wie üblich stark schwanken. Doch eines zeigt die Vergangenheit: Auf lange Sicht war mit Aktien immer mehr Geld zu verdienen als mit dem Horten des Geldes unter dem Kopfkissen. „Angesichts weiter sprudelnder Notenbank-Geldquellen dürfte sich an diesem Verhältnis auch nichts ändern“, so Said. (ah)

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