Impact-Produkt, das den Nerv der Zeit trifft

Ein Multi-Asset Produkt kombiniert mit Nachhaltigkeitsaspekten. So hat Berenberg vor einem Jahr den Berenberg Sustainable Multi Asset Dynamic Fonds aufgelegt, einen nachhaltigen gemischten Fonds mit offensiv-dynamischem Investmentansatz und positivem Impact. In Hamburg trafen wir Oliver Brunner, Leiter Portfoliomanagement Multi Asset - Defensive & Total Return Strategien, zum Gespräch.
28. Dezember 2022
Oliver Brunner, Multi-Asset-Leiter von Berenberg / Foto: © Berenberg

Ein Multi-Asset Produkt kombiniert mit Nachhaltigkeitsaspekten. So hat Berenberg vor einem Jahr den Berenberg Sustainable Multi Asset Dynamic Fonds aufgelegt, einen nachhaltigen gemischten Fonds mit offensiv-dynamischem Investmentansatz und positivem Impact. In Hamburg trafen wir Oliver Brunner, Leiter Portfoliomanagement Multi Asset — Defensive & Total Return Strategien, zum Gespräch.

INTELLIGENT INVESTORS: Herr Brunner, 2022 befindet sich auf der Zielgeraden. Die Kurse an den Aktien- und Anleihenmärkten rutschten teil- weise gleichzeitig ab. Wie ist Ihre Sicht der Dinge?
Oliver Brunner: Wir haben es in der Tat mit einem sehr herausfordernden Jahr zu tun. So waren die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine im 1. Quartal das zentrale Thema und begleiten uns bis zum heutigen Tag. Hinzu kommen weiter anhaltende Lieferengpässe und eine Inflation, die im Jahresverlauf neue Höchst- stände erklommen hat. Bedingt durch die steigenden Inflations- raten haben die zentralen Notenbanken eine Beschleunigung der geldpolitischen Normalisierung mit mehreren und größeren Zinsschritten betrieben. In der Summe eine schwierige Gemengelage – sowohl für uns im Assetmanagement als auch für alle weiteren Marktteilnehmer. Andererseits dürften nun die Spitzen bei den Inflationsraten bald überschritten sein und die Zentralbanken können das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamen bzw. pausieren. Somit entstehen zunehmend wieder Chancen für Anleger – sowohl bei Anleihen auf dem erhöhten Renditeniveau als auch bei Aktien nach der kräftigen Korrektur.

II: 2022 ist eine (hohe) Korrelation zwischen den Anlageklassen zu beobachten. Was bedeutet das für Multi-Asset-Investoren hinsichtlich der Möglichkeiten zur Diversifizierung?
Brunner: Im Jahresverlauf sahen wir, dass die Märkte sehr stark von Emotionen regiert wurden. Das zog sich von Aktien bis hin zu Renten. Der gleichzeitige Abverkauf war in diesem Maße außergewöhnlich, aber die typische negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen funktionierte nicht. Natürlich fallen Aktienkurse auch mal, insbesondere nach einer jahrelangen Rallye. Die parallel stattfindende Zeitenwende am Anleihenmarkt, gespeist von der hartnäckig hohen Inflation, machte das Handeln extrem schwierig. Auch im Portfoliomanagement stand sozusagen das Reagieren auf das veränderte Marktumfeld statt das Investieren in langfristig aussichtsreiche Anlagen im Vordergrund. Klassische 60/40-Ansätze für die Portfoliokonstruktion von Multi-Asset-Anlagen, bei denen statisch 60 % in Aktien und 40 % in Anleihen investiert werden, bekamen das in besonderem Maße zu spüren und mussten das schlechteste Jahr seit Jahrzehnten verzeichnen. Flexibilität macht sich in diesen Phasen dagegen bezahlt.

II: Mit diesen Vorzeichen – wie haben Sie sich verhalten?
Brunner: Angesichts der hohen Teuerung muss man wissen, welche Auswirkungen eine höhere Inflation auf traditionelle Investmentportfolios hat. Während Aktien und Bonds gleichzeitig massiv unter Druck gerieten, haben sich Rohstoffe und andere Sachwerte wie Gold und Industriemetalle relativ gut entwickelt. Deshalb eignen sie sich per se auch gut zur Diversifikation. Ob sie das auch unter Berücksichtigung von ESG-Aspekten sind, ist eine andere Frage. Noch ein Wort zur Positionierung bei Anleihen. Das Risiko, langlaufende Anleihen zu halten und sich einer höheren Zinssensitivität auszusetzen, wurde für Investoren zu Jahresbeginn nicht mehr adäquat entschädigt. Das bedeutet, es sprach bereits vieles für eine Positionierung in festverzinslichen Papieren mit kurzen Laufzeiten. Wir hatten zwei bis drei Zinsschritte in unserer Analyse antizipiert und in Anleihen untergewichtet; wurden jedoch von der Intensität der Zinsanstiege auch überrascht.

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