Höhepunkt überschritten, aber keine echte Entspannung in Sicht

Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der DWS, kommentiert die aktuelle Inflationsrate vom Dezember 2022.
4. Januar 2023
Ulrike Kastens - Foto: © DWS

Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der DWS, kommentiert die aktuelle Inflationsrate vom Dezember 2022.

Es ist ein unrühmlicher Rekord. Selbst in den 1970-er Jahren stiegen die Preise in Deutschland nicht so stark wie im Jahr 2022, als sie im Jahresdurchschnitt um 7,9 Prozent kletterten. Im Dezember 2022 zeichnete sich allerdings ein erster Lichtblick ab. Dadurch, dass der Staat die Kosten für die Abschlagszahlung der privaten Haushalte für Erdgas und Fernwärme übernahm, gingen die Preise für diese Ausgaben beispielsweise in Hessen um 40 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. Und dies drückte den Anstieg der Lebenshaltungskosten wieder in den einstelligen Bereich. Die Preise in Deutschland kletterten „nur“ noch um 8,6 Prozent im Vorjahresvergleich. Immer noch bereitet der Anstieg der Nahrungsmittelpreise große Sorgen, die im Dezember mit 20,7 Prozent nur unwesentlich langsamer als im November mit 21,1 Prozent stiegen. Die Dienstleistungspreise legten stärker zu als im Vormonat. Sie erhöhten sich um 3,9 Prozent, was vor allem auf höhere Preise für Pauschalreisen zurückzuführen ist wird.  Die gute Nachricht ist: Es spricht viel dafür, dass der Höhepunkt in der Inflationsentwicklung bereits im Herbst in Deutschland erreicht wurde. Gas- und Strompreisbremse werden auch in den kommenden Monaten einen dämpfenden Effekt auf die Inflationsrate haben. Doch insgesamt bleibt die Inflationsrate viel zu hoch. Selbst Mitte des Jahres 2023 dürfte sie noch bei über fünf Prozent liegen.

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter