Heike Arbter steht Branchenverband EUSIPA weiter vor

Heike Arbter, Vorsitzende des Aufsichtsrates des Zertifikate Forum Austria (und Vorstand der Raiffeisen Centrobank AG), wurde jüngst von der Generalversammlung der EUSIPA zum vierten Mal zur Präsidentin des europäischen Dachverbands der Emittenten von strukturierten Produkten gewählt. Arbter übernahm den Vorsitz im Jahr 2016, die Funktionsperiode dauert jeweils zwei Jahre. Auch der Vize-Präsident, der Schweizer Roger Studer, wurde wiedergewählt.
28. Juni 2022
Heike Arbter - Foto: © RBC

Heike Arbter, Vorsitzende des Aufsichtsrates des Zertifikate Forum Austria (und Vorstand der Raiffeisen Centrobank AG), wurde jüngst von der Generalversammlung der EUSIPA zum vierten Mal zur Präsidentin des europäischen Dachverbands der Emittenten von strukturierten Produkten gewählt. Arbter übernahm den Vorsitz im Jahr 2016, die Funktionsperiode dauert jeweils zwei Jahre. Auch der Vize-Präsident, der Schweizer Roger Studer, wurde wiedergewählt.

„Finanzdienstleistungen, insbesondere Retailprodukte, sind in der EU beständig vielfältigen regulatorischen Veränderungen ausgesetzt. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir uns vor allem auf die Kundenbedürfnisse konzentrieren, aber auch unsere Produkte stets auf dem letzten Stand der regulatorischen Standards halten“, erklärt Heike Arbter die Herausforderungen der Branche und führt weiter aus: „Gerade in Zeiten der Zeiten- und Zinswende sowie volatiler Märkte können wir auf den besonderen Nutzen der Zertifikate hinweisen, die auf der einen Seite Kapitalschutz, auf der anderen Seite Renditen in Seitwärtsbörsen ermöglichen.“
Ebenfalls wiedergewählt und im Board der EUSIPA ist seit deren Gründung im Jahr 2009 Frank Weingarts, der derzeitige Vorstandsvorsitzende des Zertifikate Forum Austria. Das ZFA bzw. Frank Weingarts waren damals maßgeblich an der Gründung des europäischen Dachverbands beteiligt, um “über eine starke Stimme in der Nähe der regulierenden Institutionen in Brüssel zu verfügen”, wie Weingarts berichtet.

EUSIPA ist Plattform und Sprachrohr – Regulatorische Initiativen erfordern klare Positionierung der Branche

Die EU-Kommission ist derzeit im Finanzsektor sehr aktiv. Ein Hauptaugenmerk liegt auf dem Vertrieb nachhaltiger Produkte an private und professionelle Anleger. Ab August wird es die Verpflichtung geben, die Nachhaltigkeitsqualität von Finanzprodukten, auch mit Hilfe quantitativer Angaben, genauestes zu beschreiben. „Über die EUSIPA entwickelt die Branche hierzu verschiedene Lösungen, die transparent sind, die Kunden zufriedenstellen als auch mit den aufsichtsrechtlichen Anforderungen konform werden“, erklärt der Generalsekretär der EUSIPA, Thomas Wulf, die Mission des europäischen Dachverbands.
Daneben ist das Projekt der Retail-Investment-Strategie ein Arbeitsschwerpunkt der Kommission, zu dem im vierten Quartal erste Verlautbarungen erwartet werden. Inhaltlich geht es um die Zusammenführung der Verbraucherschutzmechanismen der verschiedenen Regularien, wie der MiFID für Bankprodukte und der Versicherungsvertriebsrichtlinie (IDD) als auch weiterer spezieller Regelungen, wie der PRIIPs-Verordnung. Die Branche führt über die EUSIPA im Austausch mit den europäischen Institutionen Beratungen und versucht auf kunden- und marktgerechte Lösungen hinzuwirken.

Aktuelle Marktzahlen belegen die europaweite Verankerung von Zertifikaten bei Privatkunden

Im bedeutenden Sektor der Anlageprodukte beträgt das investierte Volumen (Open Interest) in den von der EUSIPA erfassten Märkten geschätzt rund 550 Mrd. EUR. Das Marktvolumen in Österreich, Belgien, der Schweiz und Deutschland – diese Länder erfassen das Open Interest statistisch – belief sich zum Jahresende 2021 auf 314 Milliarden Euro, was einem jährlichen Wachstum von 12 Prozent entspricht. Von diesem Volumen entfallen 299 Milliarden auf Anlageprodukte und 14 Milliarden auf Hebelprodukte. Der Marktbericht der EUSIPA wird in den kommenden Tagen veröffentlicht werden.
Der Handelsumsatz gilt als aussagekräftiger Indikator für die Attraktivität des Marktes, weil in Zertifikate immer wieder reinvestiert wird. Die Börsenumsätze mit Zertifikaten stiegen in den Mitgliedsländern um 12 Prozent auf rund 152 Mrd. Euro.
Die aktuelle Attraktivität von Zertifikaten erklärt Frank Weingarts: „Die schrittweise Anhebung des Zinsumfelds trägt wesentlich dazu bei, dass Emittenten wieder verstärkt Produkte mit vollem Kapitalschutz und interessanten Renditen anbieten können. Der parallel bestehende Inflationsdruck wird viele Anleger vor die Entscheidung stellen, wie Barmittel investiert werden. Ein direkter Erwerb von Aktienwerten oder Anleihen steht dabei stets in Abwägung zu Zertifikaten, die durch ihre spezielle Struktur oft einen Risikoschutz aufweisen, der vor allem bei sich seitwärts bewegenden Kursen des Basiswertes eine annehmbare Rendite sicherstellen kann.“
Die EUSIPA ist der europäische Verband der Emittenten von Zertifikaten und strukturierten Anlageprodukten (European Structured Investment Products Association). Neben Österreich sind zurzeit die nationalen Zertifikateverbände aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Schweden und der Schweiz Mitglieder der EUSIPA. Der Dachverband trägt zu fairen regulatorischen Rahmenbedingungen für den Zertifikatemarkt bei, sorgt für eine einheitliche Produktklassifizierung und engagiert sich für Produkttransparenz und Weiterbildung im Veranlagungsbereich. (ah)

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