Für den Private Equity-(PE-)Sektor könnte 2021 zu einem sehr guten Jahrgang werden. Investoren zeigen sich zunehmend offen für diese Assetklasse. Astorius ist ein Anbieter von Private Equity-Dachfonds mit Fokus auf Investitionen im europäischen und US-amerikanischen Mittelstand. In Frankfurt sprach INTELLIGENT INVESTORS mit Julien Zornig, Managing Partner bei Astorius.
INTELLIGENT INVESTORS: Herr Zornig, Investoren, speziell Institutionelle, wenden sich verstärkt Alternatives zu. Das sollte dem Private Equity-Markt doch zugutekommen?
Julien Zornig: Tatsächlich durchleben wir eine ungewöhnliche Phase am Kapitalmarkt. Durch das aktuelle Zinsniveau hat die Bedeutung von Sachwerten nochmals deutlich zugenommen. Vor allem institutionelle Anleger müssen heute mehr ins Risiko gehen, um einträgliche Renditen zu erzielen. Neben anderen Anlageklassen wie Immobilien und Aktieninvestments bietet sich auch Private Equity in diesem Umfeld an. Anders als in der Vergangenheit beobachten wir tatsächlich eine zunehmende Offenheit gegenüber unserer Anlageklasse. Es sind handfeste Argumente, nicht zuletzt überlegene historische Renditen, die für Private Equity im Rahmen eines breit diversifizierten Portfolios sprechen und für jedermann ersichtlich sind. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Private Equity-Fonds anhaltend gute Mittelzuflüsse verzeichnen.
II: Große Namen bestimmen die PE-Szenerie. Astorius wurde 2012 gegründet und zählt eher zu den kleineren, aber feinen Adressen. Wofür stehen Sie? Was machen Sie ggf. anders?
Zornig: Astorius ist konsequent auf Investitionen im Mittelstand in Europa und den Vereinigten Staaten fokussiert. Die großen PE-Namen, von denen Sie sprechen, interessieren uns dagegen nicht. Was uns im Besonderen auszeichnet? Wir sind unabhängige Private-Equity-Unternehmer und agieren als solche auf Augenhöhe mit unseren Kunden. Deren Vertrauen erarbeiten wir uns durch einen kompromisslosen Qualitätsanspruch in der immens wichtigen Fondsauswahl. Auch die Tatsache, dass wir Partner und Mitarbeiter von Astorius immer persönliche Investments in die eigenen Fonds vornehmen und damit zu den größten Investoren unserer eigenen Fonds zählen, zeichnet uns aus.
II: Das „Einstiegsticket“ für diversifizierte Private Equity-Investitionen beträgt 200.000 Euro. Wer zählt in diesem Kontext zu Ihren Kunden?
Zornig: Unsere Zielgruppe sind semi-professionelle Kunden. Wohlhabende Privatpersonen, aber auch Stiftungen und Versorgungswerke zählen hierzu. Wenn Sie so wollen, agieren wir sehr bewusst in einer aussichtsreichen Nische oberhalb des Retail-Geschäfts, aber unterhalb des reinen Insti-Business.
II: Sie fokussieren sich auf Private Equity-Investments im Mittelstand, dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Ist es nur die Bereitstellung von frischem Kapital?
Zornig: Einige Worte vorweg: Außerbörslicher Mittelstand ist die Keimzelle der deutschen Wirtschaft für Wachstum und Arbeitsplätze. Trotzdem bietet der Mittelstand meist operatives Verbesserungspotenzial, und die Bewertungen sind viel attraktiver als bei den Milliardendeals. Es ist aber kein rein deutsches Phänomen, dass man aus guten Unternehmen hervorragende machen kann. Hier setzen wir in Europa und in den USA an. Dabei stellen wir nicht nur Kapital zur Verfügung. Vielmehr ist es die Aufgabe der durch uns ausgewählten Private Equity-Manager, mit ihrem Know-how unternehmerische Prozesse neu zu denken und die strategische Ausrichtung von Unternehmen weiterzuentwickeln. Dadurch generieren wir Mehrwert für das Unternehmen über die reine Zuführung von Kapital hinaus.
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