Seit Jahresbeginn gibt es die in München ansässige Panthera leo Capital Partnership. Mit den beiden Gründern Martina Heidbüchel und Benedict Heidbüchel sprachen wir über die Gründe, Motivation, USP und Zielgruppen.
INTELLIGENT INVESTORS: Zum Jahreswechsel ging die Panthera leo Capital Partnership an den Start. Auf welchen Motiven basierte die Gründung?
Zentrales Motiv für die Gründung war es, die Kompetenzen und das Netzwerk zu bündeln und als unabhängige Investmentboutique an den Markt zu gehen. Zusammen können wir sich verändernde Mandantenbedürfnisse bestmöglich bedienen. Die anhaltende digitale Disruption und Innovation führt zu immer neuen Geschäftsanforderungen und Herausforderungen. Wir sind überzeugt, dass Asset Management & Finanzierungsstrukturierung eine treuhänderische Verantwortung ist, die höchste Integrität, Wissen und technologische Standards erfordert. In vielen Bereichen, die unseren Alltag formen, finden fundamentale technologische sowie infrastrukturelle Verschiebungen statt, die das notwendige Kapital zum richtigen Zeitpunkt erfordern. Wir wollen zu einer lebenswerteren Gesellschaft beitragen und Kapital zu denjenigen allokieren, die einen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit leisten.
II: Gibt es einen USP, den Sie hervorheben möchten?
Grundsatz bei Panthera leo ist es, wie langfristig orientierte Investoren zu denken und zu arbeiten. Über die gesamte Kapitalstruktur hinweg finden wir herausragende Investitionen mit hohem innerem Wert und berücksichtigen gleichzeitig angemessene Sicherheits- und Risikokennzahlen. Wir strukturieren und vermitteln ausschließlich Debt und Private Equity Investments, in die wir auch selbst investieren würden.
Ein weiterer USP ist unsere Industrie-agnostische Marktabdeckung. Unsere Erfahrung, Marktkenntnis, (inter-)nationale Finanzierungskontakte und Orientierung sowie Transaktionserfahrung ermöglichen es uns, die besten Finanzierungsprodukte für die jeweilige Asset-Klasse anzubieten.
II: Wer sind die Zielgruppen Ihres Unternehmens?
Wir betreuen Unternehmen sowie Investoren in den Asset-Klassen Infrastruktur, erneuerbare Energien, Real Estate und Tech (Growth) Startups. Zur Mandantschaft in den einzelnen Asset-Klassen gehören z.B. Projektentwickler, Asset Manager, institutionelle Anleger, Independent Power Producer, Infrastruktur & Renewable Private Equity Fonds sowie technologieorientierte KMU und Venture Fonds.
Wir entwickeln innovative Finanzstrategien und ‑lösungen, die auf die vielfältigen finanziellen Bedürfnisse der einzelnen Asset-Klassen zugeschnitten sind. Wir unterstützen insbesondere technologieorientierte Unternehmen bei der Kapitalbeschaffung, um das Innovationsökosystem zu kapitalisieren. Investoren unterstützen wir darin, ihr Universum alternativer Anlagen durch außergewöhnliche Deal-Sourcing- Qualitäten zu erweitern.
II: Welche Partner stehen Ihnen zur Seite?
Für den Mandanten fungieren wir als „One-Stop-Shop“ im Rahmen diverser Finanzierungsanlässe (z.B. Projektfinanzierung, Wachstumskapital, LBOs oder (Re-)Kapitalisierung). Unsere Partner sind institutionelle Investoren, Family Offices, vermögende Privatpersonen und Banken v.a. in der DACH-Region sowie in Skandinavien. Kurz-und mittelfristig werden wir in Technologie investieren, die uns datengetriebene Analysen vereinfachen und unseren Mandanten zu nachhaltigem Wachstum und Transformation verhelfen.
II: Wie würden Sie generell die aktuelle Situation des Fundraisings in PE und Private Debt beschreiben?
Hier muss man zwischen Fonds-Ebene und Asset-Ebene unterscheiden. Der Fundraising-Prozess für GPs ist langwieriger geworden und bindet mehr Ressourcen. Die durchschnittliche Zeitspanne zwischen Fondsauflegung und Final Closing hat sich laut Daten von „Private Equity International“ seit 2019 verdoppelt. Die durchschnittliche Zeitspanne beträgt mittlerweile ca. 18 Monate. Gleichwohl sehen wir, dass sich v.a. im Buyout-Segment die durchschnittliche Größe der Fonds seit 2020 deutlich vergrößert. Das Dry Powder in den Buyout Fonds bleibt jedoch weiterhin hoch.
Wir stellen auch fest, dass die durchschnittlichen Tickets institutioneller Anleger, die für neue Fonds bereitgestellt werden, zumindest für risikoreichere Asset-Klassen, gesunken sind.
Die Zurückhaltung der Banken in den vergangenen Jahren hat v.a. Asset-Klassen übergreifende Fundraising Strategien im Private Debt Bereich begünstigt. Private Debt wird sich als fester Bestandteil in den Portfolios institutioneller Investoren etablieren und bietet spannende Investment Chancen.
Das Fundraising auf Asset-Ebene für Real Estate bleibt grundsätzlich herausfordernd. Jedoch erfahren Sub-Asset-Klassen wie z.B. Data Center und Serviced Apartments starkes institutionelles Interesse bei knappem Angebot. Risikokapital wird in den kommenden Jahren wieder zu einem Eckpfeiler von Tech-Investitionen. Der Fokus hat sich jedoch wieder auf Fundamentaldaten und realistischere Bewertungen verlagert. Infrastruktur als Anlageklasse wird für institutionelle Anleger immer wichtiger. In den nächsten Jahren gehen wir von einem erheblichen Kapitalbedarf im Bereich Infrastruktur sowie erneuerbare Energien aus. Die Kapitalallokation wird entsprechend sein.
II: Pläne ändern sich. Doch mit welchen Zielen, auf das Gesamtjahr gesehen, gehen Sie an den Start?
Für unsere Mandanten möchten wir in diesem Jahr herausragende Dienstleistungen erbringen. Das heißt, dass wir die Fundraising-Mandate auf Asset-Ebene bestmöglich platzieren. Für Unternehmen finden wir, die am besten geeigneten Investoren für ihre spezifischen Bedürfnisse, die ihren langfristigen Ambitionen entsprechen.
Wir möchten uns am Markt als hochspezialisierte Investmentboutique etablieren und dabei für Investoren exzellente Investments realisieren, die die risikoadjustierten Kapitalrenditen gemäß des spezifischen Investitionsprofils maximieren.