Grünes Licht für Wasserstoff ?

Der Klimawandel ist in vollem Gange. Wir müssen die Energiewende packen. Aber wie teuer kommt sie uns?  Das hängt maßgeblich davon ab, wie sich die Herstellungskosten für CO2-arme Energie entwickeln. Für grünen Wasserstoff zum Beispiel stehen die Zeichen gut, sagt Aanand Venkatramanan, Head of ETF Investment Strategies bei Legal & General Investment Management (LGIM).
21. Oktober 2021
Foto: © Emilija - stock.adobe.com

Der Klimawandel ist in vollem Gange. Wir müssen die Energiewende packen. Aber wie teuer kommt sie uns?  Das hängt maßgeblich davon ab, wie sich die Herstellungskosten für CO2-arme Energie entwickeln. Für grünen Wasserstoff zum Beispiel stehen die Zeichen gut, sagt Aanand Venkatramanan, Head of ETF Investment Strategies bei Legal & General Investment Management (LGIM).

„Die Kosten für Elektrolyseure, die Wasserstoff herstellen, dürften vor allem aufgrund von Skaleneffekten, technologischen Verbesserungen und größerer Effizienz sinken.

Eine wesentliche Rolle spielt der Strompreis, denn je nach eingesetzter Elektrolyseurtechnologie (Alkali/PEM und chinesische/europäische Hersteller) steht Strom für 65 bis 85 Prozent der Gesamtkosten bei der Herstellung von grünem Wasserstoff. Eine Senkung der Strompreise wird sich also auch stark auf die Preise für grünen Wasserstoff auswirken.

Aber auch eine Senkung der Investitionskosten für die Installation neuer Elektrolyseur-Kapazitäten könnte sich positiv auswirken: Nach Angaben des Hydrogen Council können beispielsweise bei einer Skalierung der Brennstoffzellenproduktion von 10.000 auf 200.000 Einheiten die Stückkosten um bis zu 45 Prozent gesenkt werden, unabhängig von größeren technologischen Durchbrüchen. Eine Skalierung auf 70 GW Elektrolyse sollte zu Elektrolyseurkosten von weniger als 400 US-Dollar pro Kilowatt führen. Zum Vergleich: Die Investitionskosten für Elektrolyseure lagen im Jahr 2020 bei rund 650‑1000 USD/kW (laut International Renewable Energy Agency/IRENA).

Günstigere Investitionskosten könnten den Wasserstoffherstellern eine gewisse Flexibilität bieten, weil sie dann bei geringerer Auslastung eines Elektrolyseurs immer noch rentabel bleiben. Indem beispielsweise Strom nur zu Schwachlastzeiten oder bei günstigeren Strompreisen verbraucht wird, können die Kosten für grünen Wasserstoff drastisch gesenkt werden, selbst wenn die Elektrolyseure nur zu bestimmten Tageszeiten Wasserstoff produzieren.

Auch die bestehenden Lieferketten für Elektrolyseure/Brennstoffzellen können unter anderem durch den Ausbau der Produktionskapazitäten noch effizienter werden, was die Kosten ebenfalls senken wird. Schließlich werden effizientere Elektrolyseure mit geringerem Energieverlust in Form von Wärme zu einer Senkung der Stückkosten für grünen Wasserstoff führen.“ (ah)

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