“Grand Paris“ schafft neue große Potenziale für Immobilieninvestments

Paris: Eine Stadt der Superlative und internationales Wirtschafts-, Finanz- und Handelszentrum zieht bereits heute Investoren aus aller Welt an. Die Stadt an der Seine zählt etwa 2,2 Millionen Einwohner und der Großraum von Paris, die sogenannte Île-de-France, ist mit mehr als 12,5 Millionen Einwohnern die größte Metropolregion der Europäischen Union. Gleichzeitig ist der Pariser Büromarkt mit einem Büroflächenbestand von 18,4 Millionen Quadratmetern der zweitgrößte im Euroraum. Nicht nur ein Großteil der französischen Banken und Versicherungskonzerne sowie die französische Börse haben ihren Sitz in Paris, sondern auch zahlreiche ausländische Konzerne sind mit Niederlassungen an der Seine vertreten. Die Region Paris weist das höchste Bruttoinlandsprodukt in ganz Europa auf. So ist nicht nur die Nachfrage nach modernen Büroflächen groß, sondern auch der Wohnraumbedarf.
18. August 2022
Bernd Lönner - Foto: © Real I.S.

Paris: Eine Stadt der Superlative und internationales Wirtschafts‑, Finanz- und Handelszentrum zieht bereits heute Investoren aus aller Welt an. Die Stadt an der Seine zählt etwa 2,2 Millionen Einwohner und der Großraum von Paris, die sogenannte Île-de-France, ist mit mehr als 12,5 Millionen Einwohnern die größte Metropolregion der Europäischen Union. Gleichzeitig ist der Pariser Büromarkt mit einem Büroflächenbestand von 18,4 Millionen Quadratmetern der zweitgrößte im Euroraum. Nicht nur ein Großteil der französischen Banken und Versicherungskonzerne sowie die französische Börse haben ihren Sitz in Paris, sondern auch zahlreiche ausländische Konzerne sind mit Niederlassungen an der Seine vertreten. Die Region Paris weist das höchste Bruttoinlandsprodukt in ganz Europa auf. So ist nicht nur die Nachfrage nach modernen Büroflächen groß, sondern auch der Wohnraumbedarf.

Eine Folge der immensen Nachfrage sind die steigenden Preise: Die Durchschnittsmieten für Büroflächen in Paris erreichen JLL zufolge derzeit mit 420 Euro pro Quadratmeter historische Werte. Und im Wohnbereich verteidigte Paris gemäß dem „Deloitte Property Index 2022“ seine Position als teuerste Stadt Europas noch vor München, London und Oslo, mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 13.462 Euro je Quadratmeter für eine neue Wohnung. Auch den europäischen Wohnungsmietmarkt führt Paris an mit einer durchschnittlichen Monatsmiete von 29,10 Euro je Quadratmeter. Einhergehend mit den hohen Preisniveaus schwinden aber die Renditen, was für Investoren zunehmend eine Herausforderung darstellt.

Neue Investmentchancen, insbesondere im Pariser Umland 

Was Paris für Immobilieninvestoren dennoch besonders aussichtsreich macht, ist der aktuelle Ausbau des Nahverkehrs und somit eine erheblich verbesserte Erreichbarkeit der Innenstadt von Außenbezirken aus. Im Zuge eines des größten Infrastrukturprojekts im europäischen Raum, dem „Grand Paris“, werden eine umfassende Modernisierung und ein Ausbau der Verkehrsstruktur im Großraum Paris vorangetrieben. Die bessere Vernetzung erlaubt eine polyzentrische Entwicklung der Metropolregion und einen dringend benötigten Anschub des Wohn- und Arbeitsraumangebots. Denn die Kernstadt Paris platzt quasi aus allen Nähten.

Perspektivisch dürfte die Hauptstadt Frankreichs zudem als Wirtschaftsstandort noch an Attraktivität gewinnen, weil nach dem Brexit viele Unternehmen ihren Standort von London an andere EU-Standorte verlegen. So wird auch die Nachfrage nach Wohnraum für deren Angestellte erwartungsgemäß deutlich ansteigen. Eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY ergab beispielsweise, dass nach dem Brexit rund 50.000 Gutverdiener-Familien von London nach Paris umsiedeln könnten.

Ein 80-Milliarden-Euro-Projekt

Sechs Kopfbahnhöfe, ein Hochgeschwindigkeitsschienennetz in alle großen europäischen Städte sowie das 220 Kilometer lange und 16 U‑Bahn-Linien umfassende Métro-Netz machen Paris zu einem der zentralen Verkehrsknotenpunkte in Europa. Darüber hinaus gibt es in der Region Paris gleich vier internationale Flughäfen, womit die französische Hauptstadt zusammen mit London und New York auch zu den weltweit größten Luftdrehkreuzen gehört.

In Zukunft wird aber vor allem das Schienennetz der Metropolregion im Fokus stehen. Um dem akuten Platzmangel entgegenzuwirken, wird im Rahmen des seit 2010 laufenden Großprojekts „Grand Paris“ ein umfassender Ausbau der Infrastruktur vorangetrieben, die mehr als zehn Prozent beziehungsweise fast 1.000 Hektar der städtischen Fläche umfasst. Mit insgesamt 300 Baustellen handelt es sich dabei um das größte Stadtentwicklungsprojekt Europas. Der Kerngedanke dabei ist, die Innenstadt besser mit der umliegenden Region zu vernetzen und damit das Verkehrssystem und den Immobilienmarkt innerhalb des Zentrums zu entlasten. Die wirtschaftliche Aktivität und damit auch die Flächennachfrage soll partiell aus Paris in die Vorstädte gelenkt werden, die sich dadurch zu eigenen kleinen Wirtschaftszentren entwickeln könnten. Im Zuge dessen werden auch viele neue und moderne Flächen zum Wohnen und Arbeiten entstehen.

Im Rahmen von „Grand Paris“ wird bis 2030 das bestehende Streckennetz um 200 Kilometer an Schienen erweitert, wobei etwa 90 Prozent davon unterirdisch verlegt werden. Dies entspricht einer Verdopplung des bisherigen Netzes. Zudem werden 68 neue U- und S‑Bahnhöfe gebaut. Allein die Investitionskosten in diesem Bereich belaufen sich auf mindestens 35 Milliarden Euro. Vier neue Métro-Linien sollen eine Ringbahn um Paris bilden. Im Umfeld der neuen U‑Bahn-Stationen entstehen diverse Stadtquartiere und Bürokomplexe. Das Gesamtvolumen für das „Grand Paris“-Projekt wird mit den Investitionen in die U‑Bahn-Strecken und weiteren Investitionskosten für die Modernisierung und Erweiterung bestehender Linien sowie den derzeit geplanten Immobilienprojekten auf 70 bis 80 Milliarden Euro geschätzt.

Die umliegende Region von Paris steht bereits verstärkt im Fokus vieler Unternehmen, da ein großer Anteil des Büroflächenbestands im Pariser Zentrum nicht mehr zeitgemäß ist. Etwa 40 Prozent aller Bürogebäude sind älter als 25 Jahre, wodurch die Vorstädte mit der Bereitstellung moderner Flächen zunehmend an Attraktivität gewinnen dürften.

 Fazit: Europäisches Wirtschaftszentrum Paris – ein aussichtsreicher Immobilienmarkt

Das Projekt „Grand Paris“ wird die Attraktivität der französischen Hauptstadtregion als Wirtschaftsstandort und Immobilieninvestmentmarkt weiter steigern. Die grundlegende Neugestaltung des öffentlichen Nahverkehrs für eine bessere Vernetzung von Paris mit seinen Außenbezirken ist von großer Bedeutung, um neuen Wohn- und Arbeitsraum zu schaffen. Damit wird bereits heute die Grundlage dafür geschaffen, Paris künftig als das neue europäische Wirtschaftszentrum aufzustellen und die Stadt noch mehr in den Fokus der gesamten Investorenlandschaft zu rücken.

Gastbeitrag von Bernd Lönner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Real I.S. AG

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