For sale?

3. Juli 2020

Die globalen Immobilienmärkte erlebten in den vergangenen Jahren einen regelrechten Run. Auch in den USA ging es in der vergangenen Dekade stetig bergauf. Der Stellenwert eines Eigenheims hat auch bei unseren Freunden in Übersee eine hohe Bedeutung. Sehen wir nun das Ende eines amerikanischen Traums?

Ehrfürchtig blicken wir manchmal vom alten Kontinent in Richtung Übersee. Die USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Hier werden manche Träume wahr. Mit mehr als 320 Millionen Einwohnern sind die Vereinigten Staaten das Land mit der dritthöchsten Bevölkerung weltweit. Und ihr Präsident Donald Trump lässt uns über Twitter immer wieder wissen, wie wichtig sein Land und wie vergleichsweise unbedeutend wir sind.

Nun gut, tatsächlich gibt es profunde Unterschiede im Vergleich der USA mit uns Deutschen. So auch bei den Immobilien. Fakt ist, dass der US-Immobilienmarkt, nachdem er vor mehr als zehn Jahren ein Auslöser für die tiefste Krise seit der großen Depression geworden war, in den Jahren 2010 ff. eine erstaunliche Entwicklung genommen hat. Zu bemerken ist, dass das Eigenheim traditionell als wichtiges Element für die Vermögensbildung der Amerikaner gilt. Nahezu 70 % der US-Amerikaner leben heute in den eigenen (hypothekenfinanzierten) vier Wänden, in Deutschland ist dieser Anteil wesentlich geringer. Folglich ist es auch nachvollziehbar, dass der Hypothekenmarkt der USA mit einem Volumen jenseits der 7 Billionen Dollar der größte aller Industrieländer ist. Für die US-Ökonomie stellt insbesondere der Hausmarkt einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor dar. Die Preisentwicklung der Immobilien beeinflusst elementar die Konsumneigung. Befürworter ansteigender Immobilienpreise führen auch weitere Aspekte ins Feld – so etwa das Potenzial für Arbeitsplatzwachstum und die schiere Größe/Weite des Landes.

Spätestens mit dem Ausbruch der Corona-Epidemie und dem damit verbundenen zögerlichen Verhalten Trumps zeigen sich jedoch auch Risse im System. So könnte sich der kollabierende US-Arbeitsmarkt drastisch auf den US-Immobilienmarkt auswirken. Denn diejenigen, die kein Geld haben, können auch ihre Hypotheken nicht bedienen. Auch das Thema der steigenden Studienschulden ist in diesem Kontext sehr relevant. Und die gähnende Leere in sonst vollen Einkaufszentren trüben zudem das Bild. Wie und wann sich der Markt wieder fangen wird, steht derzeit in den Sternen. Sicherlich ist auch hier ein Stimulus der US-Politik nötig.

Foto: © haveseen — adobe.stock.com

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