Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg, beschäftigt sich in der aktuellen Ausgabe des “Monitors” mit der Volatilität im Vorfeld der US-Wahlen.
Aktueller Marktkommentar
Das typische De-Risking vor einem Ereignisrisiko, diesmal die US-Wahlen, hat besonders lange auf sich warten lassen. Doch letzte Woche war es so weit. Aktien, Anleihen und auch Gold gaben Ende Oktober nach. Als mögliche Auslöser können eine gute, aber nicht überragende Q3-Berichterstattung, wieder gestiegene geopolitische Risiken im Nahen Osten sowie weltweit steigende Zinsen genannt werden. Neben positiven Makro-Überraschungen waren vereinzelt wieder höhere Inflationszahlen und zunehmende Sorgen um die steigende Staatsverschuldung Auslöser für den An-stieg der Anleiherenditen. Nun richtet der Markt den Blick auf die US-Wahlen am Dienstag. Unmittelbar danach steht die nächste Fed-Sitzung an. Zudem hält das chinesische Parlament vom 4. bis 8. November eine mit Spannung erwartete Sitzung ab, bei der weitere Details zu den Konjunkturpaketen bekannt gegeben werden dürften. Folglich dürfte es volatil werden, vor allem unterhalb der Oberfläche. Wir bleiben konstruktiv und halten die jüngste Konsolidierung für gesund.
Kurzfristiger Ausblick
Die nächsten zwei Wochen versprechen politische Spannung: Am 5. November wählen die USA ihren neuen Präsidenten, während die Q3-Berichtssaison ebenfalls in vollem Gange ist. 144 Unternehmen des S&P 500 werden in den nächsten zwei Wochen berichten.
Es stehen aber auch viele wichtige Konjunkturdaten sowie Zentralbanksitzungen an. Die USA starten am Montag mit dem ISM-Dienstleistungsindex (Okt.). Am Mittwoch werden die Einzelhandelsumsätze (Sep.) für Europa und am Donnerstag die Zinsentscheidungen der FED und der Bank of England bekannt gegeben. Ende der Woche wird der Michigan Consumer Sentiment Index (Nov.) veröffentlicht. Nächste Woche stehen die Verbraucherpreise (Okt.) für Deutschland und die USA, das BIP (Q3) für Europa, Japan und Großbritannien sowie die Einzelhandelsumsätze (Okt.) und der Erzeugerpreisindex (Okt.) für die USA auf der Agenda