Die Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed steht unter großem Druck von US-Präsident Donald Trump, die Zinsen zu senken. Axel Botte, Chefstratege des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management, beobachtet in seinem aktuellen MyStratWeekly, dass die Anleihemärkte offensichtlich eine höhere Inflationsrate einpreisen; die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen sei im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank wieder auf 4,40 Prozent gestiegen.
Botte: „Die vorgeschlagene Anhebung der Schuldenobergrenze wird Fragen hinsichtlich des Anfang August vom US-Finanzministerium vorzustellenden Refinanzierungsplans aufwerfen und erneut das Risiko einer steileren Zinsstrukturkurve erhöhen.
Wie erwartet hat der starke Anstieg der US-Zölle messbare direkte negative Auswirkungen gehabt. Er wirkt wie eine Steuererhöhung und hat den Konsum der US-Haushalte gebremst, dessen Wachstum in der ersten Jahreshälfte fast auf null gesunken ist. Auch die Bauausgaben haben sich verlangsamt, und die Beschäftigung ist etwas weniger dynamisch. Die maximalen Auswirkungen auf die Preise werden voraussichtlich in diesem Sommer und Herbst mit einer Inflationsrate von rund 3,25 % zu spüren sein, bevor sie 2026 wieder nachlassen.
Die Aktienmärkte scheinen jedoch diese Herausforderungen jedoch zu übersehen und reagieren positiv auf Handelsabkommen, insbesondere in Japan. Die Marktvolatilität scheint deutlich geringer zu sein als die vorherrschende wirtschaftliche Unsicherheit. Diese Stimmung stützt die US-Aktien, die konsequent vom Technologiesektor angetrieben werden. Die Quartalsberichte sind überwiegend positiv: Die ersten Veröffentlichungen zeigen ein Gewinnwachstum von 8,3 % gegenüber dem Vorjahr und einen Umsatzanstieg von 4 %. Das Handelsabkommen zwischen Japan und den USA hat den Nikkei ebenfalls um 3,5 % nach oben getrieben. Kurz gesagt: Der Markt will diese schwierige Phase hinter sich lassen.“




