FED signalisiert keine Zinswende

Der US-Notenbankchef Powell hat in einer Pressekonferenz klargestallt, dass die Zinsen in Übersee auch langfristig auf niedrigem Niveau verharren. Das kommentiert Christian Scherrmann, Volkswirt USA.
17. September 2020
Foto: © Andrea Izzotti - stock.adobe.com

Der US-Notenbankchef Powell hat in einer Pressekonferenz klargestallt, dass die Zinsen in Übersee auch langfristig auf niedrigem Niveau verharren. Das kommentiert Christian Scherrmann, Volkswirt US bei der DWS.

Wie von uns erwartet, zögerte die amerikanische Notenbank nicht, ihr neues Rahmenwerk in die Praxis zu überführen. Das obligatorische Statement fordert deutlich, dass die Inflation zumindest temporär leicht über die angestrebten zwei Prozent steigen solle, um den geforderten Durchschnitt von zwei Prozent zu realisieren. Zudem muss die Beschäftigung ein Niveau erreichen, das nach Ansicht der Notenbanker Vollbeschäftigung entspricht. Jedoch enthält das Statement keine Hinweise darauf, wie dieses neue qualitative Ziel sich konkret gestaltet. Wir erwarten daher eine lebhafte Diskussion an den Märkten hinsichtlich des zukünftigen Inflationsverlaufs. Die etwas optimistischeren Wachstums- und Inflationsaussichten der Notenbanker bei gleichzeitig unveränderter Zinserwartung sollten das „niedriger für länger“ Credo jedoch zunächst nachhaltig festigen.

 

In der Pressekonferenz bestätigte Notenbankchef Powell den etwas optimistischeren Ausblick, verwies jedoch erneut auf verbleibende pandemiebedingte Risiken. Ferner werde die Fed ihre Ankaufprogramm zumindest im aktuellen Tempo fortsetzten, um weiterhin gute finanzielle Rahmenbedingung zu gewährleisten. Zu guter Letzt erneuerte Powell die Forderung nach weiterer fiskalischer Unterstützung, da gerade Geringverdiener davon profitieren würden – vielleicht doch ein kleiner Hinweis, wie die Notenbanker über Arbeitsmärkte denken. (ah)

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