ETHENEA: Zinsentscheid von 25 Basispunkten in Sicht

Für Dr. Volker Schmidt, Portfolio Manager bei ETHENEA, ist eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank Fed am 18. September so gut wie ausgemacht. Seine Begründung und eine Skizze zum möglichen weiteren Vorgehen der Notenbanker sowie zu den Erwartungen der Marktteilnehmer lesen Sie im folgenden Kommentar: 
16. September 2024
Dr. Volker Schmidt - Foto: © ETHENEA Independent Investors S.A

Für Dr. Volker Schmidt, Portfolio Manager bei ETHENEA, ist eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank Fed am 18. September so gut wie ausgemacht. Seine Begründung und eine Skizze zum möglichen weiteren Vorgehen der Notenbanker sowie zu den Erwartungen der Marktteilnehmer lesen Sie im folgenden Kommentar: 

„Aktuell spiegeln die Marktpreise neun Zinssenkungen durch die Fed bis Juni 2025 wider. Die Erwartungen der Marktteilnehmer eilen damit den Aussagen und Prognosen der Zentralbanker weit voraus. Im letzten ‚Dot Plot‘, der alle drei Monate als Diagramm die Prognosen der einzelnen Fed-Beamten für den kurzfristigen Leitzins bündelt, hat die US-Notenbank im Juni im Durchschnitt eine kleine Zinssenkung für 2024 erwartet. Seitdem hat sich aber die Stimmung gewandelt: Jerome Powell hat auf dem Treffen in Jackson Hole gesagt, dass die Zeit für Zinssenkungen gekommen sei. Der Zentralbankchef hat zudem die Bedeutung des Arbeitsmarktes hervorgehoben und gesagt, er wolle keine weitere Abschwächung hinnehmen. Wir sind uns somit sicher, dass die Leitzinsen auf der kommenden Sitzung am 18. September um 25 Basispunkte gesenkt werden. Der ‚Dot Plot‘ wird sicherlich angepasst werden, aber nicht so stark, dass er die Markterwartungen widerspiegelt.

Eine Senkung der Fed Funds Rate um direkt 50 Basispunkte im September müsste schon sorgfältig begründet werden. Sonst würde sie dahingehend interpretiert werden, dass der Arbeitsmarkt und die US-Wirtschaft sich stärker abschwächen als von Zentralbank erwartet. Diesen Eindruck wird die Zentralbank sicherlich vermeiden wollen. Bis jetzt schafft die US-Wirtschaft stetig neue Stellen. Aber die Geschwindigkeit reicht nicht mehr aus, um für alle zusätzlichen Arbeitswilligen einen Arbeitsplatz bereitzustellen. Deswegen ist die Arbeitslosenquote in den USA zuletzt auf 4,2 Prozent angestiegen

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