ETHENEA: Kein Risiko für große Banken durch Kollaps der Silicon Valley Bank 

Michael Blümke, Senior Portfolio Manager bei ETHENEA Independent Investors S.A. analysiert die Konsequenzen aus dem Kollaps der amerikanischen Silicon Valley Bank (SVB): 
16. März 2023
Michael Blümke - Foto: © ETHENEA

Michael Blümke, Senior Portfolio Manager bei ETHENEA Independent Investors S.A. analysiert die Konsequenzen aus dem Kollaps der amerikanischen Silicon Valley Bank (SVB): 

„Ich deute den Zusammenbruch der SVB als ein idiosynkratisches Ereignis, das vor dem Hintergrund des internen Risikomanagements der Silicon Valley Bank (keinerlei Durationsabsicherung für ein Buch mit einer enormen Durationsinkongruenz), ihrer beispiellosen Wachstumsgeschichte und ihres sehr fokussierten Kundenstamms zustande kam. Für größere Banken mit mehr Aufsicht und besseren Eigenkapitalquoten bestand nie ein Risiko, wenngleich es natürlich für andere regionale Banken sehr wohl ein ähnliches Risiko gab, da ein Bank Run nicht ausgeschlossen werden kann.

Es ist ein starkes Zeichen der Regierung, dass die Federal Deposit Insurance Corporation die SVB übernommen und alle Einlagen ersetzt hat, obwohl nur Beträge bis zu 250.000 US-Dollar versichert sind. Das schafft Vertrauen und hilft, den Prozess der Unsicherheit von Anfang an zu stoppen. Denn grundsätzlich kann aus einer solchen Situation nur dann ein umfassendes Problem erwachsen, wenn nicht genügend Vertrauen in das System besteht.

Neben den enormen Bewegungen bei den Bankaktien und dem Aktienmarkt insgesamt gab es eine bemerkenswerte Entwicklung als Reaktion auf das Ereignis: die Flucht hin zu festverzinslichen Wertpapieren. Die Nachfrage nach sicheren Staatsanleihen ließ die kurzfristigen Zinssätze am Freitag und Montag stark fallen. Letztendlich wurden die Erwartungen für weitere Zinserhöhungen in nur vier Tagen völlig neu bewertet. Unsere Erwartung im Fondsmanagement von ETHENEA hat sich hingegen nur leicht verändert. Wir gehen weiterhin von einem Festhalten an den ursprünglichen Zinserhöhungsplänen aus. Für Europa erwarten wir eine Zielrate von 4,25% und für Amerika 5,5%.

Da wir eine Ansteckungsgefahr für weitere Institute ausgeschlossen haben, haben wir im Portfoliomanagement von ETHENEA die Gelegenheit genutzt und die Aktiengewichtung im Ethna-AKTIV erhöht, da wir uns dem unteren Bereich der erwarteten Handelsspanne näherten. Was das Durations-Management anbelangt, haben wir unsere Null-Durations-Position beibehalten. Denn wir erwarten, dass sich die Situation sehr bald wieder auf das Inflations-Narrativ verlagern wird. Auch hier gilt, dass die Fed in der Vergangenheit die Zinsen so lange erhöht hat, bis es zu einem Bruch kam. Ob dieses Ereignis als eine Zäsur zu werten ist, kann man diskutieren. Wir sind nicht dieser Meinung.“

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