ESG ist kein Kippschalter

Mit Schwung wurde ins neue Jahr gestartet. Das erfreute die Gemüter, denn 2022 war miserabel. Zumindest für die meisten Investoren. Im Vorfeld des 2. INTELLIGENT INVESTORS-Thementalks sprachen wir mit Dr. Frank Ulbricht, Vorstand BCA AG/Vorstandsvorsitzender Bank für Vermögen AG, über die jüngsten Entwicklungen am Kapitalmarkt, dem Megatrend ESG und den Produktlösungen seines Hauses.
21. März 2023
Dr. Frank Ulbricht, Vorstand BCA AG/Vorstandsvorsitzender Bank für Vermögen AG Foto: © Bank für Vermögen

Mit Schwung wurde ins neue Jahr gestartet. Das erfreute die Gemüter, denn 2022 war miserabel. Zumindest für die meisten Investoren. Im Vorfeld des 2. INTELLIGENT INVESTORS-Thementalks sprachen wir mit Dr. Frank Ulbricht, Vorstand BCA AG/Vorstandsvorsitzender Bank für Vermögen AG, über die jüngsten Entwicklungen am Kapitalmarkt, dem Megatrend ESG und den Produktlösungen seines Hauses.

INTELLIGENT INVESTORS: Nach einem verhagelten 2022, wie blicken Sie auf das laufende Kapitalmarktjahr?
Dr. Frank Ulbricht: Die Extremwetterlagen nehmen zu, auch an der Börse. Trotzdem gibt es gute Gründe für vorsichtigen Optimismus. Einerseits scheint die Inflation ihren Scheitelpunkt erreicht zu haben, Insider rechnen damit, dass die Zentralbanken ab nächstem Jahr die Leitzinsen wieder senken. Andererseits gilt, was immer gilt: Never waste a good crises. Die historische Entwicklung zeigt, dass Krisen immer für Innovationsschübe in Unternehmen und Wirtschaft waren. In Zahlen ausgedrückt: Die Prognosen für den DAX liegen dieses Jahr, je nachdem wen sie fragen, zwischen 10.000 und 16.000, also im Durchschnitt bei 14.765 Punkten; gleichzeitig können sich Anleger auf Dividenden in Rekordhöhe freuen. Im Raum für den DAX steht die Summe von ca. 55 Mrd. Euro. Das stützt die zuversichtliche Perspektive.

II: Wie wichtig ist es für Investoren, in diesen Zeiten (Stichwort Krieg) ein breit diversifiziertes Portfolio zu haben?
Dr. Ulbricht: Die erwartbare, aber zunehmend falsche Antwort hierauf lautet: Diversifikation ist das A und O der Kapitalanlage. Zunehmend, aber nicht gänzlich falsch. Alles auf eine Karte zu setzen, ist immer noch fahrlässig und keinesfalls zu empfehlen. Doch die mittelfristigen Trends sind klar kartiert: Die USA schießen über den Inflation Reduction Act 369 Mrd. Dollar in den heimischen Markt. Schwerpunkte sind hierbei die Stärkung des grünen Wandels und der eigenen Wirtschaft. Das heißt: Amerikanische Unternehmen werden weiter gute Geschäfte machen; eine Ausnahme bildet hier die Tech-Branche, der nach dem Boom in der Pandemie die hohen Zinsen zu schaffen machen. Überdies haben wir immer noch den Krieg in der Ukraine, die Transformation der Wirtschaft und den Hunger der Welt nach Rohstoffen sowohl was Abbau, Förderung und Lagerung anbelangt – das bietet Chancen für Anleger. Diversifikation? Ja. Aber mit klarem Fokus auf absehbare, weil klar kartierte Trends.

II: Welche Produktlösungen bietet Ihr Haus an?
Dr. Ulbricht: Die Bank für Vermögen als Intermediärsbank und Teil der BCA-Gruppe stellt im B2B-Bereich die Infrastruktur für Beratung, Abwicklung und Kommunikation von Finanzprodukten, bietet außerdem Research und ein Haftungsdach. Auf Produktseite haben wir die Fondsvermögensverwaltung, die als Investmentmotor mit den Strategien unserer Berater und internationaler Vermögensverwalter bestückt werden kann. Das läuft sehr gut. Berater mit einer eigenen Strategie sind nicht nur erfolgreich, sondern auch weitgehend krisensicher. Interne Auswertungen belegen für das vergangene Jahr Mittelabflüsse für Einzeldepots, aber Mittelzuflüsse für die individuelle Vermögensverwaltung. Ein Grund hierfür ist sicherlich auch die hohe Identifikation des Beraters mit seiner Strategie und daraus folgend auch ein hohes Engagement in punkto Kundenkommunikation und ‑bindung.

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