Energie- als auch Value-Titel dürften relativ sichere Häfen bleiben

Der Krieg in der Ukraine dauert an, Lieferkettenprobleme belasten die Wirtschaft und makroökonomische Bedenken nehmen zu. Auf Seiten der Anleger deuten Volatilität und Stimmungsumschwünge auf steigende Nervosität hin - und sind an sich schon ein bärisches Signal. Lewis Grant, Senior Portfolio Manager, Global Equities bei Federated Hermes Limited, kommentiert.
16. Mai 2022
Lewis Grant - Foto: © Federated Hermes

Der Krieg in der Ukraine dauert an, Lieferkettenprobleme belasten die Wirtschaft und makroökonomische Bedenken nehmen zu. Auf Seiten der Anleger deuten Volatilität und Stimmungsumschwünge auf steigende Nervosität hin — und sind an sich schon ein bärisches Signal. Lewis Grant, Senior Portfolio Manager, Global Equities bei Federated Hermes Limited, kommentiert.

“Makroökonomische Bedenken haben die Aktienmärkte in dieser Woche weiterhin stark belastet, da Stagflations- und Rezessionsängste die Stimmung der Anleger weiterhin dämpfen. Die Unternehmensberichte haben diese Unsicherheiten widergespiegelt, wobei eine große Anzahl von Firmen immer noch auf Probleme in der Lieferkette hinweist. Infolgedessen war der am Mittwoch in den USA veröffentlichte Verbraucherpreisindex vielleicht der am sehnlichsten erwartete in der jüngeren Geschichte, insbesondere für Growth-Anleger, deren Portfolios überwiegend aus Titeln mit hoher Duration bestehen: Der Anstieg des Kernverbrauchsindex um 0,6 % (gegenüber den erwarteten 0,4 %) dürfte keine allzu willkommene Nachricht gewesen sein.

Die Aktien-Futures gaben auf breiter Front nach. Und der 2‑Jahres-Kurs stieg nach der Veröffentlichung um 10 Basispunkte, was die anfängliche Besorgnis der Märkte über aggressivere Zinserhöhungen durch die Federal Reserve zum Ausdruck brachte. Was dann folgte, war vielschichtiger. Zunächst führte eine starke Markterholung zu einer positiven Eröffnung sowohl des S&P500-Index als auch des NASDAQ – was wahrscheinlich auf eine Überreaktion zurückzuführen sein dürfte, insbesondere angesichts der jüngsten Marktschwierigkeiten. Innerhalb von zwei Stunden sank der NASDAQ um fast 2 %, und der S&P500 blieb unverändert. Diese Entwicklung wurde in hohem Maße von den defensiven Sektoren und insbesondere von den Energietiteln getragen – dem einzigen Sektor, der im bisherigen Monatsverlauf im grünen Bereich lag. Eine derartige Intraday-Volatilität und Stimmungsumschwünge deuten auf nervöse Anleger hin und sind an sich schon ein bärisches Signal. Solange der Krieg andauert und der makroökonomische Druck anhält, dürften sowohl Energie- als auch Value-Titel relativ sichere Häfen für umfassend investierte, ausschließlich auf Aktien ausgerichtete Anleger bleiben.” (ah)

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