Eine geringe Korrelation zu anderen Assetklassen und geeignet zur Portfoliodiversifikation

In Zeiten des Niedrigzinses müssen institutionelle Investoren über den Tellerrand blicken. Forstinvestments könnten eine attraktive Alternative sein, um Portfolios zu stabilisieren und breiter aufzustellen. Mit Wendelin von Gravenreuth Senior Manager Illiquid Assets Forestry & Agriculture bei der MEAG, sprach INTELLIGENT INVESTORS über die Assetklasse.
5. Januar 2022

II: Ihre Expertise in dieser Anlageklasse reicht mehr als eine Dekade zurück. Inwiefern ist die Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort wichtig (bspw. bei Engagements in den USA oder Neuseeland)?
von Gravenreuth: Die Präsenz auf der Fläche ist bei Forstinvestments ganz entscheidend. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit professionellen Partnern vor Ort zusammen, welche sich tagtäglich um die Forstflächen kümmern. Gemeinsam mit unseren Partnern werden langfristige Bewirtschaftungsstrategien entwickelt und dann vor Ort umgesetzt. Neben einer engen Koordination mit verlässlichen und vertrauten operativen Dienstleistern, sind regelmäßige Vor-Ort-Besuche notwendig, um Investitionen vor dem Hintergrund der örtlichen Gegebenheiten zu beurteilen und die Fortschritte eng begleiten zu können. In der Steuerung aus der Ferne kommen auch vermehrt technische Hilfsmittel wie Geoinformationssysteme zur Analyse sowie Auswertung von Fernerkundungsdaten zum Einsatz, wie zum Beispiel Satellitenbilder. So können wir uns bei Sturmereignissen sehr zeitnah ein Bild von einer eventuellen Schadensituation im Forst machen.

II: Welche Region erscheint Ihnen derzeit am aussichtsreichsten?
von Gravenreuth: Seit 2007 baut die MEAG ein globales Forstportfolio auf. Während wir zu Beginn eine breit angelegte Strategie auf vielen Kontinenten verfolgten, haben wir uns im Laufe der Zeit immer mehr auf bereits etablierte Märkte mit besserer Datengrundlage und höherer Rechtssicherheit fokussiert. So lassen sich Unwägbarkeiten besser einschätzen und zukünftige Erträge besser planen. Für uns sind aktuell vor allem der Südosten und der Nordwesten der USA, Neuseeland und Australien interessant. Dort werden große Forstflächen teils schon seit Jahrzehnten bewirtschaftet und es hat sich ein für globale Assetmanager attraktiver Markt entwickelt.

II: Welche Rendite wirft ein Forstinvestment ab?
von Gravenreuth: Die Rendite eines Forstinvestments unterscheidet sich je nach Altersklassenverteilung der Bäume, Bodenqualität, Infrastruktur sowie der geografischen Nähe zur Weiterverarbeitung und weiterer Faktoren. Wir rechnen die erwarteten Renditen gegen die entsprechenden langfristigen Staatsanleihen und berücksichtigen hierbei eine angemessene Risikoprämie. Nach lokalen Steuern und eingerechneten Kosten, wie beispielsweise für die Waldbewirtschaftung, kalkulieren wir so in den USA, Australien und Neuseeland mit einer Rendite im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich.

Wendelin von Gravenreuth Senior Manager Illiquid Assets Forestry & Agriculture bei der MEAG / Foto: © MEAG

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