Ein zweites Leben für Metalle

Am 28. Juli ist Earth Overshoot Day – also der Tag im Jahr, an dem die Menschheit aus ökologischer Sicht die Ressourcen, die die Erde wiederherstellen kann, verbraucht hat und ab dem sie über ihre Verhältnisse lebt. 
26. Juli 2022
Foto: © Jeffrey Daly - stock.adobe.com

Am 28. Juli ist Earth Overshoot Day – also der Tag im Jahr, an dem die Menschheit aus ökologischer Sicht die Ressourcen, die die Erde wiederherstellen kann, verbraucht hat und ab dem sie über ihre Verhältnisse lebt. 

Aktuell werden etwa 10 Prozent der weltweiten Primärenergie für die Förderung oder Raffinierung von Metallen aufgewendet, der Sektor ist für 7 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Insbesondere für den Ausbau erneuerbarer Energien und den Netzausbau wird der Bedarf nach Metallen in den kommenden Jahren aber noch weiter steigen. „Aus Umweltschutzsicht und mit Blick auf die Endlichkeit der natürlichen Ressource dürfte deshalb das Recycling von Metall langfristig eine große Rolle spielen und damit ein starkes Wachstum verzeichnen“, sagt Nicolas Jacob, Fondsmanager des ODDO BHF Green Planet, in einem aktuellen Marktkommentar. So wird bei der Produktion von recyceltem Metall 40 Prozent weniger Energie verbraucht als bei der Erstherstellung. Das ist nicht nur in Zeiten von Gasknappheit relevant, sondern auch im Kampf gegen die Erderwärmung: Weltweit werden durch Metallrecycling rund 950 Mio. Tonnen an CO2-Emissionen vermieden. „Im Falle von Stahl sind es 58 Prozent, bei Kupfer 65 Prozent, bei Aluminium sogar bis zu 92 Prozent der CO2-Emissionen, die eingespart werden können.“

Bei unedlen Metallen wie Stahl, Kupfer und Aluminium sind die Recyclingraten bereits vergleichsweise hoch. Anders sieht es bei seltenen Metallen aus. Diese spielen für die Batterietechnik eine wichtige Rolle, dennoch wird beispielsweise weniger als 1 % des Lithiums recycelt. Das Potenzial beim Ausbau der Recyclingkapazitäten ist denkbar groß – das macht die Metallrecycling-Branche für Anleger interessant.

Marktführer im Bereich Recycling und Sekundärerzeugung von Metallen in den USA ist das australische Unternehmen Sims Ltd. Im Jahr 2021 hat das Unternehmen 8,6 Mio. Tonnen Altmetall recycelt. Es deckt die gesamte Wertschöpfungskette – von der Sammlung von Altmetall bis hin zum Wiederverkauf von Sekundärmetallen – ab. Gleiches gilt für Schnitzer Steel aus den USA. Neben den Geschäftsaktivitäten in den USA entfallen 32 Prozent des Geschäfts auf Asien und 12 Prozent auf Europa. Vergangenes Jahr hat die Gruppe insgesamt 4,4 Mio. Tonnen Altmetall recycelt. (ah)

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