Ein schmaler Pfad zum Aufschwung

Das Weltwirtschaftsforum in Davos ist passé. Felix Herrmann, Chefvolkswirt und Portfoliomanager von ARAMEA Asset Management, zieht einb Fazit. Für ihn überwiegt der Optimismus trotz aller Krisen.
23. Januar 2023
Felix Herrmann, Chefvolkswirt ARAMEA Asset Management AG / Foto: © ARAMEA

Das Weltwirtschaftsforum in Davos ist passé. Felix Herrmann, Chefvolkswirt und Portfoliomanager von ARAMEA Asset Management, zieht einb Fazit. Für ihn überwiegt der Optimismus trotz aller Krisen.

Ein Gefühl war in dieser Woche beim Weltwirtschaftsforum in Davos allgegenwärtig: Erleichterung. Der Optimismus sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns global weiter in einem Umfeld befinden, das die Teilnehmer in Davos ‚Polykrise‘ nennen: Viele Krisen zur gleichen Zeit, vom Krieg in der Ukraine bis hin zur Klimakrise. Kristalina Georgieva, Chefin des Internationalen Währungsfonds, formulierte es ganz treffend: ‚Weniger schlimm ist nicht gut.‘ Dennoch versprüht das seit drei Jahren erste Treffen in Davos Optimismus – auch für die Kapitalmärkte.

Wer etwa das letzte Panel des Forums zum globalen Wirtschaftsausblick verfolgte, nimmt jedoch auch mit, dass es ein durchaus schmaler Pfad in Richtung Glückseligkeit ist, auf dem die Weltgemeinschaft in den nächsten Jahren zu wandeln hat.

Eines der am heißesten debattierten Themen auf dem Forum war der ‚Inflation Reduction Act‘ in den USA, der offenbar ohne Rücksicht auf Europa zusammengestrickt wurde. Europa sieht sich nun unter Zugzwang und genötigt, seinerseits mit Subventionen für die Wirtschaft zu reagieren.

Kurzfristig gilt es derweil vor allem die Inflation im Auge zu behalten. Unter anderem der Ökonom und ehemalige US-Finanzminister Larry Summers warnte davor, den Kampf gegen die Teuerung zu früh zu beenden.

Aus Sicht der Kapitalmärkte lässt sich unter dem Strich konstatieren: Wenn derart viele Star-Ökonomen und hochkarätige Unternehmenslenker in Davos offenbar deutlich besseren Mutes in Bezug auf den Konjunkturausblick 2023 sind als noch vor wenigen Monaten, dann könnte an diesem Optimismus etwas dran sein. Nur: Der Teufel steckt wie immer im Detail. Und solange gute Konjunkturnachrichten schlechte Nachrichten für die Aktienmärkte bleiben, lässt sich Konjunkturoptimismus leider nur bedingt in steigende Aktienkurse übersetzen.“

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