Ein Multi-Asset-Manager muss sich in vielen Disziplinen beweisen

Das Steuern von gemischten Portfolios ist die Königsdisziplin. In der Vergangenheit war es das, angesichts von herausfordernden Märkten, nicht einfach. Dejan Djukic, Leiter Portfoliomanagement Multi Asset bei Berenberg, im Austausch mit der II-Chefredaktion.
6. Januar 2025
Dejan Djukic - Foto: Copyright Berenberg

Das Steuern von gemischten Portfolios ist die Königsdisziplin. In der Vergangenheit war es das, angesichts von herausfordernden Märkten, nicht einfach. Dejan Djukic, Leiter Portfoliomanagement Multi Asset bei Berenberg, im Austausch mit der II-Chefredaktion.

INTELLIGENT INVESTORS: Herr Djukic, steht Multi-Asset vor einer Renaissance?

Dejan Djukic: Aus unserer Sicht ganz klar „Ja“. Das hat entscheidend etwas mit den angestiegenen Renditeniveaus von Anleihen zu tun, die wieder eine attraktive Verzinsung für das Diversifikationspotenzial bieten. Nach einigen Jahren, in denen Multi-Asset-Produkte weniger eine Rolle gespielt haben, weil vor allem die Assetklasse Aktien positive Renditen bieten konnte, ist die Welt jetzt wieder deutlich herausfordernder geworden. Multi Asset ist daher eine Allroundlösung, die angesichts des attraktiven Diversifikationspotenzials wieder Rückenwind erfahren dürfte.

II: Turbulente Zeiten. Was macht da einen guten Multi-Asset-Manager aus?

Djukic: Ich bemühe hier die Analogie zum Sport und habe das Bild eines Zehnkämpfers vor Augen. Ein Multi-Asset-Manager muss sich in vielen Disziplinen beweisen. Zunächst gilt es auf der Makroebene das große Bild einzuordnen. In der Portfoliokonstruktion kommt dann noch die Bottom up-Perspektive hinzu – und zwar nicht nur in absoluten Zahlen und Gewichtung, sondern auch in Relation zum restlichen Gesamtportfolio.

II: Ist Multi-Asset vielschichtiger geworden?

Djukic: Ja, definitiv — und das aus verschiedenen Gründen. Zum einen sind in den vergangenen Jahren Akteure verstärkt auf den Plan getreten, beispielsweise die Notenbanken, deren Einflussradius vormals nicht so groß war. Auch sind neue Assetklassen wie Kryptowährungen gereift und haben an Bedeutung im gesamten Portfoliokontext hinzugewonnen. Nicht zu vergessen ist die Vielzahl an Produktinnovationen und ‑strategien, die nun auch für den privaten Investor zugänglich sind.

II: Bitte legen Sie uns in diesem Zusammenhang kurz die Charakteristika Ihres Kernprodukts Berenberg Multi Asset Balanced dar.

Djukic: Der Multi Asset Balanced agiert zunächst aus der Vogelperspektive, indem er den Anspruch hat, unsere globale Hausstrategie widerzuspiegeln. Hervorstechend ist, dass wir insgesamt mehr Freiraum haben und beispielsweise mit Derivaten Zusatzerträge generieren können. Insgesamt wird der Fonds aktiv und dynamisch je nach relativer Attraktivität der Anlageklasse (von Anleihen bis hin zu Rohstoffen) gesteuert. So sind wir beispielsweise auf der Rohstoffseite schon lange in Gold übergewichtet.

II: Im Sommer sind Sie in leitender Funktion zu Berenberg gewechselt. Was reizte Sie im Speziellen?

Djukic: Es gab viele gute Gründe, die für Berenberg sprachen. Zum einen die unternehmerische DNA, die ihren Ausdruck auch in den gemischten Teams findet — der gelungene Mix aus erfahrenen und jungen Kollegen. Zum anderen natürlich auch das Renommee des Hauses, insbesondere mit Blick auf die Kapitalmarktexpertise. Berenberg verfolgt einen integrierten Ansatz im Wealth and Asset Management: neben klassischen Vermögensverwaltungsstrategien verwalten wir Spezial- und Publikumsfonds und bedienen sowohl Privat- als auch institutionelle Kunden. Das macht meine Aufgaben sehr vielseitig und spannend.

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