Droht eine Insolvenzwelle?

Die Corona-Krise könnte für eine weltweite Insolvenzwelle sogar, von der auch Deutschland erfasst wird.
6. Oktober 2020

Die Corona-Krise könnte für eine weltweite Insolvenzwelle sogar, von der auch Deutschland erfasst wird.

Esprit, Kaufhof Galeria, Vapiano, der Reifenhersteller BBS  — das Jahr 2020 hat branchenübergreifend bereits einige bekannte Insolvenzen hervorgebracht. Besonders betroffen waren Gastgewerbe, Tourismus, Textilindustrie und die Automobilbranche.

Insgesamt sind jedoch trotz Coronakrise in den letzten Monaten weniger Firmen in die Pleite gerutscht als im Vorjahr. Nach Ansicht von Experten kennzeichnet dies jedoch die Ruhe vor dem Sturm, die durch die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bedingt ist. Erste Hinweise darauf liefert eine aktuelle Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform: Danach werden immer mehr offene Rechnungen nur noch mit Verspätung bezahlt. Die durchschnittliche Verzugsdauer ist auf 10,82 Tage gestiegen. Da das Geld knapp ist, sei das Zahlungsverhalten von Unternehmen laut Creditreform so schlecht wie noch nie seit Erhebung im Sommer 2015.

Auch der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet infolge der Corona-Krise spätestens vom Herbst an mit einer weltweiten Pleitewelle und spricht von einer “Insolvenz-Zeitbombe”. Die Spezialisten gehen davon aus, dass die Zahl der Insolvenzen bis 2021 weltweit um 35 Prozent steigen wird. Die meisten Pleiten wird es demnach in den USA geben (plus 57 Prozent), gefolgt von Brasilien (plus 45 Prozent) und China (plus 40 Prozent).

“Tickende Zeitbombe”: Zahl der Insolvenzen wird weltweit drastisch ansteigen

Deutschland wird in dieser Liste auf Platz 12 geführt und kommt mit 12% Insolvenz-Anstieg relativ glimpflich davon. Das läge gemäß Euler Hermes an der besseren Ausgangssituation, dem kürzeren, weniger strikten Lockdown, sowie den schnellen und umfangreichen Sofortmaßnahmen der Bundesregierung. (ahu)

Foto: © irabel8 — stock.adobe.com

 

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