Drittverwendungsfähigkeit ist für das Risikomanagement entscheidend

28. Juni 2022
Dr. Thomas Kallenbrunnen, Managing Director des Investmentmanagers und Projektentwicklers GARBE Institutional Capital

Mit Science & Technology Real Estate – Immobilien mit Nutzern aus dem Bereich der Forschung und Entwicklung – wartet ein neues Segment innerhalb des Immobiliensektors mit stark wachsendem Investoreninteresse auf. Doch was macht dieses Segment aus? Was unterscheidet es von Büroimmobilien? Und worauf müssen Anleger bei ihren Investments achten? INTELLIGENT INVESTORS hat mit Dr. Thomas Kallenbrunnen, Managing Director des Investmentmanagers und Projektentwicklers GARBE Institutional Capital, über das Thema gesprochen.

INTELLIGENT INVRESTORS: Wie definieren Sie Science & Technology Real Estate, und was macht eigentlich den Unterschied zu einer klassischen Büroimmobilie aus?
Dr. Thomas Kallenbrunnen: Wir definieren Science & Technology Real Estate sowohl über die Nutzung als auch über die Mikrolage der Objekte. Allein in Deutschland entsprechen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung ca. 3 bis 4 % des Bruttoinlandsprodukts. Der Großteil der Ausgaben entfällt dabei auf Mobilität, Gesundheit sowie Informations- und Kommunikationstechnologie. Unsere Science & Technology Real Estate-Strategie fokussiert sich auf Objekte, die von Mietern aus diesen Wirtschaftssektoren genutzt werden. Diese stammen z. B. aus den Bereichen Technologie, Luft- und Raumfahrt, Biowissenschaft, Industrie 4.0, aber auch Universitäten und forschungsnahe Institute gehören dazu. Das ist ein wesentlicher Unterschied zur klassischen Büroimmobilie, die sehr stark durch Mieter aus der Finanzwirtschaft und Dienstleistungsbranche geprägt ist. Auch sind die Flächenkonzepte anders als im klassischen Bürosegment. Im Mittelpunkt stehen multifunktionale Nutzungen wie Labor- und Büro- sowie kleinere Produktionsflächen mit flexibler Ausgestaltung. Daraus resultiert eine höhere Mieterbindung, sofern diese Flächen den Nutzerbedürfnissen entsprechen. Deshalb ist wichtig, auf eine hohe mieterseitige Nachfrage im Teilmarkt zu achten, denn das erzeugt die notwendige Drittverwendungsfähigkeit. Entsprechend fokussieren wir uns auf die Investition in Science and Technology Clustern. Das sind kleine räumliche Einheiten mit einer hohen Dichte an innovativen Unternehmen und renommierten Forschungseinrichtungen.

II: Was macht das Segment für Sie relevant und attraktiv?
Dr. Kallenbrunnen: Ich bin überzeugt, dass wir vor einer Dekade des rapiden Wachstums in der Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in konkrete Produkte und Dienstleistungen stehen. Angewandte Forschung und Entwicklung macht einen immer wichtigeren Beitrag in der Wertschöpfungskette moderner Volkswirtschaften, gerade auch in Deutschland, aus. Wir sind davon überzeugt, dass gute Immobilieninvestments echten Nutzen für die Mieter und ihre Mitarbeiter stiften. Wir wollen Unternehmen in diesen Wachstumssektoren ein sehr gutes Arbeitsumfeld bieten. Unsere Investoren erhalten damit gleichsam die Möglichkeit, von einem stark wachsenden Teil der wirtschaftlichen Wertschöpfungskette zu profitieren. Damit schaffen wir für sie nicht nur Zugang zu attraktiven Mietern, sondern diversifizieren gleichzeitig ihr Portfolio. Des Weiteren befinden wir uns mit Blick auf Kontinentaleuropa noch in einem frühzyklischen Marktumfeld für diesen Sektor.

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