Dollar-Schwäche macht Schwellenländer-Anlagen und Rohstoffe attraktiv

Hartwährungsanleihen und Rohstoffe aus Schwellenländern werden immer attraktiver, da der US-Dollar weiter nachgibt. Der US-Dollar befindet sich derzeit auf einem Zweijahrestief von 0,85 gegenüber dem Euro, was sowohl auf Gründe für die Euro-Stärke als auch die Dollar-Schwäche zurückzuführen ist.
25. September 2020
Taipei, Taiwan - January 25, 2019: skyline of taipei city with 101 tower at sunset

Im Allgemeinen konzentrieren wir uns auf Assets, die von der aktuellen Entwicklung des US-Dollars profitieren, entweder durch
Umrechnungseffekte oder durch Kapitalflüsse. Ein Beispiel für Umrechnungseffekte: Edelmetalle wie Gold, Platin oder Silber haben im Gegensatz zum US-Dollar ein relativ konstantes Volumen. Wenn alles andere gleich ist und das Angebot an Dollars steigt, was zu einem niedrigeren Wechselkurs führt, dürfte der Preis für diese Metalle steigen.

Schwellenländer können profitieren

Schwellenländer-Anlagen sind ein weiterer eindeutiger Profiteur eines schwächeren Dollar-Umfelds. Während es sich bei Investitionen in Schwellenländer historisch gesehen um volatile Assetklassen handelt, machen sich Investoren weniger Sorgen über die Währungsverluste, die sie bei Investitionen in Schwellenländer-Anlagen in Landeswährung im Falle einer Dollarschwäche verzeichnen müssen. Wir glauben, dass sowohl Anleihen als auch Aktien aus Schwellenländern relativ attraktiv sind. Da jedoch die Aktienvolatilität im Sommer tendenziell zunimmt, haben wir auf risikobereinigter Basis eine marginale Präferenz für Anleihen gegenüber Aktien.

Auf der Anleiheseite bevorzugen wir sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen, die auf US-Dollar lauten, da diese Assetklassen über den Schuldendienst von einem schwächeren Dollar profitieren dürften und gegenüber Anleihen in Landeswährung stabilere Renditen bieten. Obwohl wir in China nach wie vor langfristige strukturelle Risiken sehen, sind wir zudem der Ansicht, dass die Finanzbedingungen insbesondere für Unternehmen auf kurze Sicht immer noch sehr günstig sind.

Auf der Aktienseite bevorzugen wir die hochwertigeren Segmente, d. h. Länder und Unternehmen mit besseren Solvenz-Fundamentaldaten. Die meisten Anlagechancen sehen wir in Asien, wie zum Beispiel in Taiwan, das derzeit von der besseren Nachfrageentwicklung im Halbleiterbereich profitiert und es schafft, seinen Marktanteil zulasten der USA zu erhöhen.

Europäische Aktien

Nachdem wir gegenüber europäischen Unternehmensanleihen und Aktien positiv waren, bewerten wir derzeit unser Exposure in der
letztgenannten Assetklasse neu. Wir glauben, dass die Euro-Stärke zu einem Gegenwind wird, auch wenn die deutliche Verbesserung
des politischen Umfelds in Europa langfristig eine niedrigere Risikoprämie und damit höhere Aktienbewertungen rechtfertigt. Kurzfristig bedeutet dies, dass europäische Unternehmen einen beträchtlichen Teil ihrer Umsätze im Ausland erzielen und die Gewinne in Euro aufgrund von Umrechnungseffekten unter Druck geraten.

Obwohl wir uns derzeit in einem US-Dollar-Umfeld befinden, das Änderungen in unseren Portfolios rechtfertigt, ändern wir unseren
Denkansatz nicht dauerhaft, da wir uns immer noch in einer sehr dynamischen Welt befinden.

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