Die Divergenz zwischen Europa und den USA hat weiter zugenommen. So ist der S&P 500 seit Jahresbeginn um mehr als 30 % gestiegen, während der Euro Stoxx 50 um 5 % zugelegt hat. Gegenüber dem US-Dollar verlor der Euro in der Spitze 7%, im Einklang mit der ausgeweiteten Zinsdifferenz zwischen den USA und Europa. Aber auch innerhalb der Eurozone gibt es starke Divergenzen.
Während der DAX dank seiner Schwergewichte aus dem Versicherungs- und Technologiesektor um mehr als 15 % zulegen konnte, liegt der französische Leitindex CAC 40 seit Jahresbeginn im Minus (u.a. wegen der Luxusgüterunternehmen). Ironischerweise hat Frankreich mit Renault einen der wenigen Autohersteller in Europa, der sich in diesem Jahr positiv entwickelt hat. Die politische Instabilität und die Haushaltsstreitigkeiten haben auch zu einer massiven Ausweitung des Spreads zwischen französischen und deutschen Staatsanleihen geführt. Die Renditen 10-jähriger französischer Staatsanleihen liegen nun erstmals auf dem Niveau griechischer Staatsanleihen.
Kurzfristiger Ausblick
Die kommenden zwei Wochen stehen ganz im Zeichen der globalen Zentralbanken. Anfang nächster Woche halten die EZB, die kanadische Zentralbank und die Reserve Bank of Australia ihre monatlichen Sitzungen ab. Parallel dazu findet am 5. Dezember das Treffen des Ministerial Monitoring Committee (JMMC) der OPEC+ statt.
Kommentar von Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg