Die XENIX-Qualitätsbewertung bietet mehr als ein Performance-Ranking

ETFs sind nach wie vor sehr nachgefragt. Das ist auf verschiedene Gründe zurückzuführen. Als Medienpartner der XENIX ETF DAYS 2022 hatten wir die Gelegenheit eines Austauschs mit Dr. Markus Thomas, der 2009 sein Unter-nehmen XENIX gegründet hat, das die Qualität von hierzulande börsennotierten ETFs bewertet.
24. März 2022
Dr. Markus Thomas

 

II: Insbesondere nachhaltige ETFs erobern nach und nach den Markt. Wie nehmen Sie die Entwicklungen über die verschiedenen „Grünschattierungen“ wahr? Droht der Anleger dabei nicht den Überblick zu verlieren?
Dr. Thomas: Wenn Sie von ‚Grünschattierungen‘ sprechen, meinen Sie ja die ‚hellgrünen‘ und die ‚dunkelgrünen‘ Fonds und ETFs gemäß der EU-Offenlegungsverordnung und der dazu gehörenden EU-Taxonomie. Hier sehe ich bei börsengehandelten Indexfonds klare Transparenzvorteile gegenüber aktiv verwalteten Fonds. Der Auswahlprozess für Wertpapiere findet bei ETFs auf der Indexebene statt, das heißt es gibt heute für breite Standardaktienindizes wie den STOXX Europe 600 Index und den MSCI World Index jeweils einen Ursprungsindex sowie zusätzliche, davon abgeleitete ‚grüne‘ Varianten. Diese können aber unterschiedlichen Selektionsmustern beziehungsweise ethischen Zielsetzungen folgen. Ich halte es daher für unerlässlich, dass man verschiedene ‚Farbtöpfe‘ für ESG-ETFs nutzt, um diese Unterschiede zwischen unterschiedlichen Nachhaltigkeitskonzepten und ethischen Zielen zu betonen. Dies ist eine Anbieterpflicht ähnlich wie es zu Beginn des ETF-Investierens notwendig war, die Unterschiede zwischen einem Dow-30-ETF und einem S&P‑500-ETF zu erläutern, falls man in US-Aktien investieren wollte.

II: Jüngst hat Alliance Bernstein eine ETF-Offensive gestartet. Was sagt das generell über das ETF-Segment und den vorherrschenden Wettbewerb aus?
Dr. Thomas: Der globale ETF-Markt ist ungebrochen ein Wachstumsmarkt. Daher ist es nicht überraschend, dass weitere namhafte Asset Manager auch ein ‚passives‘ Angebot entwickeln. So haben europäische Anleger allein im Januar 2022 fast 26 Mrd. Euro in ETFs investiert. Das sind im Durchschnitt mehr als 10 Mio. Euro net new assets pro ETF in einem Kalendermonat! Die Zahl der ETF-Anbieter und das Produktuniversum wird sehr wahrscheinlich weiter wachsen, aber der Wettbewerb bleibt intensiv und nutzt den Anlegern, die den Überblick bewahren. Im Bereich der Aktien-ETFs gibt es heutzutage für alle wichtigen Marktsegmente ETFs mit direkter, indirekter oder optimierter Nachbildung sowie mit oder ohne Wertpapierleihe, so dass Anleger für ihre Präferenzen selbst bei Nischenmärkten häufig mindestens zwischen zwei oder drei ETFs wählen können.

II: Jahrelang ging es an den Kapitalmärkten mehr oder weniger bergauf. Nun könnte es fortdauernd holpriger werden. Spricht das nicht generell eher für aktives Management?
Dr. Thomas: Jeder Anleger und jede Kapitalsammelstelle muss aktive Anlageentscheidungen treffen, beispielsweise betreffend seiner Vermögensstruktur. Ich glaube nicht, dass unterschiedliche Marktphasen an den Anleihe- und Aktienmärkten mit niedrigen bzw. hohen Kurschwankungen grundsätzlich für ein aktives oder ein passives Management von Vermögensanlagen sprechen. Übrigens ist die Regulierung institutioneller Anleger in dieser Hinsicht auch neutral.

Foto: © XENIX®

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