Der Unterbau unseres Systems

16. Dezember 2020
Morden city and smart transportation with Expressway, Road and Roundabout, busy highway traffic night time. Important infrastructure.

Marode Straßen, bröckelnde Brücken, veraltete Schulen und zu wenig Stromtrassen. Zweifellos sagt der infrastrukturelle Zustand eines Landes viel über die globale Wettbewerbsfähigkeit aus. Herrscht massiver Investitionsstau, müssen finanzielle Mittel in die Hand genommen werden, um wieder Anschluss an die Spitzengruppe zu bekommen. Ein Blick über die Landkarte legt dar, dass das Thema Infrastrukturinvestitionen nahezu überall auf der Welt virulent ist. Somit ist der Bedarf an Infrastrukturinvestitionen enorm.

Der globale Investitionsbedarf bis zum Jahre 2030 wird laut den Experten von HQ Trust auf die nahezu unvorstellbare Summe von 50 Bio. Dollar taxiert. Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren sind Infrastrukturfonds im Volumen von 75 bis 95 Mrd. Dollar jährlich aufgelegt worden. Eine vergleichsweise sehr geringe Summe gemessen am jährlichen Infrastrukturbedarf.

Natürlich steht das Thema Infrastruktur ziemlich weit oben auf der Agenda. Denn auch hierzulande haben wir Nachholbedarf. Angesichts eines steigenden Verkehrsaufkommens könnten die sanierungsbedürftigen Straßen und Schienen zu einem gewichtigen Wachstumshemmnis werden. „Die derzeitige Infrastruktur entspricht nicht der eines führenden Industrielandes“, sagte Prof. Bert Rürup, Leiter des Handelsblatt Research Institute (HRI) im vergangenen Jahr. Zu Recht. Der Bund investierte 2019 laut Statista rund 14,3 Mrd. Euro in die verschiedenen Verkehrswege (Schiene, Fern- und Wasserstraßen). Kritiker wenden ein, dass insbesondere die Mittel für Bahninfrastruktur zu gering ausfallen.

Damit aber nicht genug. Zu wenig investiert wurde bis dato auch in den Klimaschutz. Das globale Ziel der Klimaneutralität ab 2050 kann nur erreicht werden, wenn die Investitionen in erneuerbare Energien ansteigen. Immerhin könnte 2020 als „das Jahr der erneuerbaren Energien“ in die Geschichte eingehen. Der Anteil von Wind‑, Solar‑, Wasser- und Biomasse-Kraftwerken am deutschen Strommix könnte erstmals die 50 % übersteigen, so Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme.

Mehr noch. Das vielschichtige Thema der digitalen Infrastruktur treibt die Gemüter hierzulande weiter um. Haben wir in Deutschland einen digitalen Notstand? Gerade in der Corona-Zeit wurde in vielen Bildungseinrichtungen die eklatante Misere offensichtlich. Der aktuelle Digitalisierungsmonitor des Forsa-Instituts zeigt ein ernüchterndes Bild. Alles in allem ist Infrastruktur ein Megatrend, den wir in dieser und in folgenden Ausgaben etwas näher beleuchten möchten.

Foto: © unikyluckk — stock.adobe.com

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