Der Konflikt um die Anhebung der Schuldengrenze geht in die heiße Phase

Wird die Schuldenobergrenze in den USA nicht rechtzeitig angehoben, könnten die USA zahlungsunfähig werden und damit in einen „Restricted Default“ rutschen. Ein "Default" wäre eine wirtschaftliche Katastrophe, da US-Staatsanleihen im Finanzsystem dann nicht mehr als Sicherheit für Finanzgeschäfte wie Repos oder Swaps verwendet werden könnten. Die Folge könnte ein kompletter Stillstand der Finanzmärkte und der Wirtschaft sein. Die Finanzmärkte sind schon jetzt stark beunruhigt. So klettere die Versicherung gegen einen Kreditausfall bei US-Staatsanleihen (CDS-Spread) auf den höchsten Stand jemals.  
25. Mai 2023
Foto: © Andrea Izzotti - stock.adobe.com

Wird die Schuldenobergrenze in den USA nicht rechtzeitig angehoben, könnten die USA zahlungsunfähig werden und damit in einen „Restricted Default“ rutschen. Ein “Default” wäre eine wirtschaftliche Katastrophe, da US-Staatsanleihen im Finanzsystem dann nicht mehr als Sicherheit für Finanzgeschäfte wie Repos oder Swaps verwendet werden könnten. Die Folge könnte ein kompletter Stillstand der Finanzmärkte und der Wirtschaft sein. Die Finanzmärkte sind schon jetzt stark beunruhigt. So klettere die Versicherung gegen einen Kreditausfall bei US-Staatsanleihen (CDS-Spread) auf den höchsten Stand jemals.
 
Die Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr werfen schon ihre Schatten voraus. Die Republikaner möchten ihre Zustimmung für eine Anhebung der Schuldenobergrenze davon abhängig machen, dass erhebliche Sparmaßnahmen beschlossen werden. Davon drohen jedoch rezessive Tendenzen auszugehen. Eine Rezession vor oder im Wahljahr würde jedoch die Wiederwahlchancen von Präsident Biden erheblich verringern, sodass die Demokraten den Forderungen der Republikaner nicht zustimmen können. Daher wird es keine einfache Verhandlungslösung geben.

Wahrscheinlich kommt es erst in letzter Sekunde zu einer Einigung. Sollte diese ausbleiben, würde die US-Regierung zunächst alle Möglichkeiten nutzen, um Einsparungen vorzunehmen und somit weiterhin die Schulden bedienen zu können. Sollte auch das nicht ausreichen, rechnen wir damit, dass die US-Regierung jegliche „Bilanztricks“ nutzen wird, um weiterhin einen “Default” zu vermeiden – wie die berühmt berüchtigte 1‑Billionen-USD-Münze. Trotzdem kann nicht ausgeschlossen werden, dass es unter ungünstigen Bedingungen zu einem “Default” kommt – wenn auch nur vorübergehend.

Darüber hinaus ist es ungewiss, wann der US-Regierung das Geld ausgeht. Die Schätzungen reichen derzeit vom 1. bis zum 8. Juni 2023.

Einschätzung von Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management

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