Der Dax vor der Gretchenfrage

Bisher hat die Unterstützungslinie von 14.800 Punkten beim Dax gehalten. Aber bleibt das auch so? Verlässlich lässt sich das kaum vorhersagen. Ziemlich wahrscheinlich ist es allerdings, dass ein Unterschreiten dieser Linie wohl kaum so schnell wieder korrigiert würde. Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG, blickt nach vorne.
24. Mai 2021
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Bisher hat die Unterstützungslinie von 14.800 Punkten beim Dax gehalten. Aber bleibt das auch so? Verlässlich lässt sich das kaum vorhersagen. Ziemlich wahrscheinlich ist es allerdings, dass ein Unterschreiten dieser Linie wohl kaum so schnell wieder korrigiert würde. Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG, blickt nach vorne.

Gestiegene Volatilität spiegelt Inflationsängste

Aber wie gesagt: So weit ist es noch nicht, und so muss es auch nicht kommen. Die Tatsache, sich über solche Fragen mittlerweile überhaupt Gedanken machen zu müssen, unterstreicht jedoch die seit April grundsätzlich ziemlich veränderte Stimmungslage an vielen Aktienmärkten weltweit. Warnsignale gab es ja schon länger, ohne sich bis weit in den April hinein auszuwirken. Nun aber, seit Mai-Beginn, hat die Volatilität deutlich zugenommen, auch in den USA. Der VIX-Index für die Schwankungsbreite im S&P 500 spricht hier eine deutliche Sprache. Die Kursbewegungen in vielen Leitindizes werden zunehmend erratischer, eine klare Richtung ist kaum noch zu erkennen. Inflationsängste spielen hier eine starke Rolle, aber auch Befürchtungen hinsichtlich eines Zurückfahrens der Anleihekäufe durch die amerikanische Notenbank Federal Reserve.

Starke regionale Unterschiede

Regional zeichnen sich allerdings deutliche Unterschiede ab. Europäische Leitindizes gehören bislang in diesem Jahr zu den Spitzen-Performern, und auch große US-amerikanische Indizes wie der Dow Jones oder der S&P 500 liegen in der Spitzengruppe. In der eher ungewohnten Rolle des Schlusslichts liegen hingegen die asiatischen Leitindizes im bisherigen Jahresverlauf. Für Anleger ist es 2021 also von zentraler Bedeutung, in welcher Region sie investiert sind, und auch die thematischen Schwerpunkte ihres Portfolios sind relevant. Wer zum Beispiel stark in Erneuerbaren Energien investiert ist, musste in den vergangenen Wochen oftmals starke Rückgänge verkraften. Diese Entwicklung scheint nun aber gestoppt, die betreffenden Anleger müssen erst einmal keinen weiteren Ausverkauf befürchten.

Gold setzt Konsolidierung fort

Von solchen Kurs- und vermutlich damit auch verbundenen Stimmungsschwankungen sind Gold-Anleger bereits seit längerer Zeit verschont. Das Edelmetall setzt seine Ende März begonnene Konsolidierung ruhig und zielgerichtet fort und hat seine 200-Tage-Linie mittlerweile zurückerobert.

Fazit
Aktionäre sollten sich von der gestiegenen Volatilität nicht erschrecken lassen. Vielmehr empfiehlt es sich, ein gutes Auge für die passenden Opportunitäten zu haben und Korrekturen als Nachkaufgelegenheiten in Betracht zu ziehen. (ah)

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