Bei Infrastruktur-Anlagen kann ein höherer Due-Diligence-Aufwand lohnen

Gesellschaftliche Megatrends wie Klimawandel und Digitalisierung schaffen neue Opportunitäten bei Eigenkapital-Investitionen in Infrastruktur. Gleichzeitig erfordern sie einen höheren Due-Diligence-Aufwand. Dieser kann sich jedoch lohnen – und zwar sowohl finanziell als auch unter Nachhaltigkeitsaspekten.
23. März 2022

Gesellschaftliche Megatrends wie Klimawandel und Digitalisierung schaffen neue Opportunitäten bei Eigenkapital-Investitionen in Infrastruktur. Gleichzeitig erfordern sie einen höheren Due-Diligence-Aufwand. Dieser kann sich jedoch lohnen – und zwar sowohl finanziell als auch unter Nachhaltigkeitsaspekten.

Der globale Investitionsbedarf in Infrastruktur ist immens. So beziffert der Global Infrastructure Hub ihn in seiner jüngsten Studie auf rund 94 Bio. US-Dollar. Zusätzlich sind 3,5 Bio. US-Dollar notwendig, um die UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu erfüllen sowie weitere 3,2 Bio. US-Dollar als konjunktureller Stimulus zur Stabilisierung der Wirtschaftsentwicklung nach der Corona-Pandemie. Was Deutschland betrifft, kommen das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung IMK und das eher arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft IW bei dem Thema zu der gleichen Einschätzung: Bereits vor der Pandemie haben sie allein für Deutschland einen Investitionsbedarf in die öffentliche Infrastruktur von rund 460 Mrd. Euro innerhalb der nächsten zehn Jahre prognostiziert. Dies umfasst bei Weitem nicht nur die dringend notwendige Erneuerung bestehender Infrastruktur. Vielmehr geht es zunehmend um Investitionen in Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Megatrends.

Globale Megatrends und betroffene Infrastruktursegmente

 

Megatrends schaffen Opportunitäten und Herausforderungen
Bei diesen Megatrends handelt es sich um langfristig wirksame Veränderungen, die unseren Alltag in vielerlei Hinsicht betreffen. Beispiele dafür sind der Klimawandel, die Digitalisierung, eine stärkere Konnektivität, neue Trends im Gesundheitswesen sowie die zunehmende Urbanisierung. Diese Entwicklungen haben wiederum Auswirkungen auf Infrastruktursegmente (s. Grafik). So treten Investitionsfelder wie Energiewandel, digitale Infrastruktur, nachhaltiger Transport sowie der Ausbau essenzieller Infrastruktur in den Vordergrund. Diese Entwicklungen schaffen zum einen zusätzliche Investment-Opportunitäten. Zum anderen machen sie Investitionen in Infrastruktur aus Investorensicht anspruchsvoller, denn die Due-Diligence-Anforderungen steigen. Dabei geht es gerade auch um die Frage, ob Geschäftsmodelle zukunftsfähig sind und mit diesen Megatrends positiv korrelieren. Tun sie dies, handelt es sich um langfristig resiliente Investitionen, die ferner einen positiven Beitrag zum Wandel von Industrie und Gesellschaft leisten können. Zudem bieten nachhaltige Anlagekonzepte das Potenzial, langfristig bei gleichem Risikoniveau höhere Erträge zu erzielen.

Die Nachfrage von Investoren verändert sich
Vor diesem Hintergrund verändert sich die Nachfrage auch bei Eigenkapital-Investitionen in Infrastruktur. Dabei stechen folgende Entwicklungen hervor:

  • Investoren setzen auf einen höheren Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtportfolio.
  • Der Fokus auf elektrische bzw. klimafreundliche Transportlösungen steigt.
  • Der Kommunikationssektor hat sich als wichtige dritte Säule neben Energie und Transport etabliert.
  • Umwelt- und soziale Kriterien sowie Aspekte der Unternehmensführung (Environmental, Social und Governance – kurz ESG) sind eine Grundvoraussetzung für Investitionen, ebenso wie die Veröffentlichung entsprechender ESG-Reportings.

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