Bedeutung Alternativer Assets nimmt unvermindert zu

Alternative Anlageklassen liegen im Trend. Ob nun Private Equity, Private Debt oder Infrastruktur. Zum Geschäftsverlauf 2020, den Ausblick auf das laufende Jahr und die Bedeutung von Co-Investments sprach INTELLIGENT INVESTORS exklusiv mit Dr. Matthias Reicherter, Managing Partner und CIO der Golding Capital Partners GmbH.
15. März 2021
Dr. Matthias Reicherter, Geschäftsführer und CIO - Foto: © Golding Capital Partners

Alternative Anlageklassen liegen im Trend. Ob nun Private Equity, Private Debt oder Infrastruktur. Zum Geschäftsverlauf 2020, den Ausblick auf das laufende Jahr und die Bedeutung von Co-Investments sprach INTELLIGENT INVESTORS exklusiv mit Dr. Matthias Reicherter, Managing Partner und CIO der Golding Capital Partners GmbH.

INTELLIGENT INVESTORS: Wie schauen Sie auf das abgelaufene Geschäftsjahr zurück?
Dr. Matthias Reicherter: Trotz eines historisch herausfordernden Marktumfeldes bedingt durch COVID-19 war 2020 durchaus ein sehr erfolgreiches Jahr für Golding. Im vergangenen Jahr haben uns institutionelle Investoren, darunter vor allem Versorgungswerke, Versicherungen und Finanzinstitute, rund 1,5 Mrd. Euro an frischem Kapital anvertraut. Damit konnten wir unser Rekordergebnis aus 2019 noch einmal übertreffen. Außerdem haben wir erstmals in unserer 20-jährigen Unternehmensgeschichte die 10-Milliarden-Euro-Marke bei den Assets under Management überschritten.

Gleichzeitig haben wir für unsere Investoren über 1,4 Mrd. Euro in Primary‑, Secondary- und Co-Investments über alle Anlageklassen investiert und liegen auch damit über dem Vorjahresergebnis. Dies haben wir sehr bewusst forciert, da vorangegangene Krisen gezeigt haben, dass bei Alternatives gerade die Krisenjahrgänge langfristig sehr positiv „performt“ haben. Im vergangenen Jahr konnten wir auch mehrere Fonds Closings verkünden. So haben wir vor einigen Wochen unseren bislang größten Buyout-Dachfonds mit einem Rekordvolumen von 375 Mio. Euro geschlossen.

Neben dem klassischen Fondsgeschäft zeigte sich auch der Bereich der individuellen Managed Accounts wieder sehr wachstumsstark. Sowohl bestehende Mandate wurden weiter aufgestockt als auch neue namhafte Managed Accounts hinzugewonnen.

Erfreulich ist auch, dass wir sowohl die Zusammenarbeit mit unseren Bestandsinvestoren weiter intensivieren als auch darüber hinaus wieder neue Anleger gewinnen konnten. Damit ist der Kundenstamm auf über 200 institutionelle Investoren in Europa angewachsen. Neben den bisherigen deutschsprachigen Kernmärkten konnte das Wachstum auch auf neue, vielversprechende Auslandsmärkte wie etwa Spanien ausgeweitet werden. Diesen Wachstumskurs möchten wir im nicht minder anspruchsvollen Geschäftsjahr 2021 fortsetzen.

II: Mit Blick auf das Gesamtjahr 2021, welche Erwartungen hegen Sie für den Geschäftsverlauf in diesem Jahr?
Dr. Reicherter: Unser Ausblick für das Jahr 2021 fällt vorsichtig optimistisch aus. Natürlich wird die Entwicklung weiterhin vom Verlauf der COVID-19-Krise abhängig sein. Dies ist uns allen bewusst. Auf kurzfristige Sicht könnten Turbulenzen an den Kapitalmärkten zu einer erhöhten Volatilität führen. Die jüngsten Entwicklungen geben jedoch Grund zur Hoffnung auf eine baldige und vielleicht sogar dauerhafte Normalisierung der Wirtschaft.

Mit Blick auf unser Geschäftsfeld sind wir grundsätzlich optimistisch. Die mittel- bis langfristigen Erfolgsaussichten im Buyout-Markt sowie für die Anlageklasse Infrastruktur sind weiterhin sehr gut und wir gehen ebenfalls davon aus, dass der Private Debt-Markt gestärkt aus der aktuellen Krise hervorgehen wird. Die Krisenbeständigkeit der Alternativen Anlageklassen zeigt sich auch im aktuellen Marktumfeld wieder einmal sehr deutlich. Darüber hinaus werden die klassischen Anlageformen auch einfach zunehmend unattraktiver – ich denke da einerseits an das bereits nun schon lang anhaltende Niedrigzinsumfeld als auch an die immer wieder auftretende signifikante Volatilität in den liquiden Märkten. Beides zusammen verstärkt die Umschichtung in die Private Markets.

Die Bedeutung von Alternativen Investments ist dementsprechend in den vergangenen Jahren stark gestiegen — und das wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Verschiedene Umfragen, sei es vom Bundesverband Alternative Investments (BAI) oder Prequin, bestätigen, dass institutionelle Investoren ihre Portfolioallokation in Alternatives perspektivisch ausbauen wollen und dass sich das in Alternativen Assets verwaltete Vermögen in den kommenden Jahren stark erhöhen wird.

Deshalb blicken wir insgesamt sehr positiv auf 2021. Wir möchten weiter wachsen und unser Rekordergebnis aus dem letzten Jahr übertreffen.

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