Auf der Aktienseite fokussieren wir uns auf sogenannte „Schumpeter-Aktien“

2023 hat an den internationalen Kapitalmärkten furios begonnen. Allenthalben deutliche Zuwächse bei den führenden Aktienindizes. Zudem geraten Anleihen bei der Portfolioallokation wieder verstärkt in den Fokus. Dr. Ernst Konrad, geschäftsführender Gesellschafter und Lead Portfoliomanager im Hause Eyb & Wallwitz, ist profunder Kenner der Finanzmärkte. Im exklusiven Interview zum Stichtag Mitte Februar erläuterte er die Herangehensweise beim hauseigenen Phaidros Funds Balanced und legte dar, wie das aktive Steuern der Portfolien läuft.
20. März 2023
Dr. Ernst Konrad, geschäftsführender Gesellschafter und Lead Portfoliomanager, Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH / Foto: © Eyb & Wallwitz

II: Sie steuern das Portfolio aktiv, so auch den Aktienanteil. Aktuell beträgt die Aktienquote 59 %. Welche Sektoren sehen Sie (aktuell) als gut gewappnet für die herausfordernde wirtschaftliche Lage an?
Dr. Konrad: Mittel- bis langfristig sehen wir starke Megatrends, von denen wir und somit unsere Kunden profitieren sollten. Die Themen Digitalisierung, demografischer Wandel, Dekarbonisierung und Infrastruktur bieten unserer Ansicht nach für Investoren enorme Anlagechancen. Fächert man zum Beispiel das Thema Digitalisierung auf, so sehen wir dort starke Subtrends wie New Work, Konnektivität, Sicherheit sowie Metaverse und KI. Unternehmen wie zum Beispiel MercadoLibre (E‑Commerce), Palo Alto (Sicherheit) oder Alphabet, Amazon und Apple (Metaverse) sehen wir als langfristige Gewinner in diesen Bereichen.

II: Was haben Sie auf der Anleihen-Seite in der jüngsten Vergangenheit angepasst?
Dr. Konrad: Durch die zunehmende Attraktivität von Anleihen haben wir in den vergangenen Monaten die Anleihenquote im Fonds von 26 % im Oktober 2022 auf nun 33 % erhöht. Dabei haben wir zuletzt die Anleihen von EDF und der Belfius Bank verkauft und gleichzeitig die Bestände von Deutsche Bank, Banco Santander, Aareal Bank und IAG erhöht.

II: Nachhaltigkeit ist omnipräsent. Wie nehmen Sie diesen Megatrend wahr? Gibt es Sektoren, die sozusagen voranpreschen und Standards setzen?
Dr. Konrad: Sie haben Recht, Nachhaltigkeitsaspekte spielen für viele Menschen eine immer größere Rolle. Zunehmend mehr Unternehmen erkennen das und reagieren darauf. Investoren sollten genau hinsehen, um nicht auf Greenwashing hereinzufallen. Wir berücksichtigen ESG-Aspekte in unserem Investmentprozess. So können wir Anlegern Chancen aufzeigen und mögliche Nachhaltigkeitsrisiken bei Unternehmen identifizieren. Hierbei ermöglichen uns sorgfältig ausgewählte Ausschlusskriterien, die Investitionsentscheidungen auf soziale, umwelt- oder unternehmensbezogene Werte auszurichten. In diesem Sinne genügen die Phaidros Funds den Kriterien für einen „hellgrünen“ Fonds und sind gemäß der Offenlegungsverordnung als Artikel 8‑Produkt kategorisiert.

II: Mit Blick auf 2023 – was erhoffen Sie sich für Ihren Multi-Asset-Ansatz?
Dr. Konrad: Wir sind überzeugt, dass sich die Perspektiven dieses Jahr wieder verbessern. Die Bewertungen sind in allen Anlageklassen deutlich zurückgekommen – und teilweise sogar günstig. Unserer Einschätzung nach hat das klassische 60/40-Portfolio so gute Aussichten wie in den letzten zehn Jahren nicht. Die Renaissance der Anleihen gepaart mit einer mittel- bis langfristig aussichtsreichen Aktienentwicklung lässt uns durchaus optimistisch in die Zukunft schauen.

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