Auch im Verhältnis zum Risiko schneiden Sekundärstandorte sehr gut ab

Büroimmobilien haben im Zuge der Corona-Pandemie zu leiden. Viele Arbeitnehmer:innen machen Homeoffice. Zudem ändern sich die Ansprüche an attraktive Bürostandorte. Die DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate AG ist auf Büros an Sekundärstandorten spezialisiert. INTELLIGENT INVESTORS sprach mit dem CEO Ingo Hartlief FRICS.
29. März 2022
Ingo Hartlief

II: Können Sie uns Beispiele nennen, wo Sie regional fündig werden?
Hartlief: Unser Portfolio verteilt sich auf rund 60 Standorte in ganz Deutschland. Wir konzentrieren uns auf Immobilien in wirtschaftsstarken Räumen wie wir sie in der Metropolregion Frankfurt/Rhein Main finden. Hier haben wir beispielsweise ein Objekt in der Frankfurter Umlandgemeinde Bad Vilbel im Portfolio. Mit dem Büroensemble CIELO konnten wir uns zudem ein attraktives Gebäude in einer innerstädtischen B‑Lage sichern. Auch Objekte in Städten wie Essen, die von der Nähe zu den Rhein- und Ruhrmetropolen profitieren, gehören zu unserem Bestand.

II: Nicht nur durch Corona, aber auch dadurch, haben sich die Anforderungen an Büroflächen verändert. Welche Qualitätsmerkmale müssen attraktive Lagen heute mitbringen?
Hartlief: Die Pandemie hat ein Stück weit die Rolle des Büros verändert. Das Homeoffice gibt den Mitarbeitern mehr Flexibilität. Insbesondere bei Unternehmen, die stark auf kollaboratives Arbeiten angewiesen sind, führt ein hoher Homeoffice-Anteil jedoch zu Effizienzverlusten. Das Büro wird deshalb vielerorts von einem reinen Ort der Arbeitserbringung zu einem Ort des Austausches. Qualitativ hochwertige Immobilien zeichnen sich heute deshalb unter anderem durch die notwendige räumliche Flexibilität aus, um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden. Davon unabhängig gelten die bisherigen Qualitätsmerkmale wie Lage, Ausstattung und Effizienz auch in Zukunft. Insbesondere die digitale Leistungsfähigkeit eines Gebäudes gewinnt an Bedeutung. Vereinzelt aus Sicht der Mieter, umso mehr bereits aus Sicht der Investoren müssen Bürogebäude zudem Mindestanforderungen an Energieeffizienz und den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen erfüllen.

II: Sie haben knapp 70 Gewerbeimmobilien im Portfolio, neben Büro auch einen Anteil an Logistik und Handel. Wie blickt die DEMIRE AG auf 2022?
Hartlief: Der Großteil unseres Portfolios besteht aus Büroimmobilien. Wir haben selektiv attraktive Logistik- und Hotelimmobilien beigemischt, um unser Portfolio zu diversifizieren. Hier sehen wir beispielsweise in unserem Logistikpark Leipzig eine erfreuliche Entwicklung. Dort konnten wir jüngst erfolgreiche Mietvertragsverlängerungen und Neuanmietungen mit den Online-Versandhändlern Amazon und momox erzielen. Auch 2022 steht im Zeichen unseres Mittelfristziels, das Portfolio auf zwei Mrd. Euro Asset under Management auszubauen. Dabei gehen wir selektiv vor und achten im Sinne einer langfristigen Anlage auf Qualität und Preisniveau gleichermaßen. Kaufen zu jedem Preis ist in diesem Marktumfeld keine gute Vorgehensweise. Man muss sehr genau auf die einzelnen Objekte, ihr Umfeld und das weitere Entwicklungspotenzial am Standort schauen. Grundsätzlich sehen wir bezogen auf unser Portfolio in den Assetklassen Büro und Hotel für 2022 die größten Chancen. Bei Logistikimmobilien sind die Ankaufsfaktoren auch an Sekundärstandorten bereits erheblich. Parallel treiben wir unsere REALIZE Potenzial-Strategie voran, bei der wir gezielt operative und prozessuale Maßnahmen ergreifen, um den Wert des Portfolios langfristig zu optimieren.

Foto: © DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate AG

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