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Die Art der Fortbewegung ist einem Wandel unterworfen. Wie werden wir uns künftig fortbewegen? Welche Rolle nehmen E-Autos ein und inwiefern wird diese Weiterentwicklung regulatorisch beeinflusst? Lorenz Blume, Fondsmanager des Aktienfonds „LBBW Mobilität der Zukunft“, stand hierzu der Redaktion Rede und Antwort.
18. März 2021
Lorenz Blume, Fondsmanager des Aktienfonds „LBBW Mobilität der Zukunft“ / Foto: © LBBW

Die Art der Fortbewegung ist einem Wandel unterworfen. Wie werden wir uns künftig fortbewegen? Welche Rolle nehmen E‑Autos ein und inwiefern wird diese Weiterentwicklung regulatorisch beeinflusst? Lorenz Blume, Fondsmanager des Aktienfonds „LBBW Mobilität der Zukunft“, stand hierzu der Redaktion Rede und Antwort.

INTELLIGENT INVESTORS: Wenn es um die Mobilität der Zukunft geht, steht meist das Elektroauto im Fokus. Herr Blume, könnten nach Ihrer Meinung auch andere Technologien zukunftsfähig sein?
Lorenz Blume: Das Thema Mobilität ist nicht nur auf E‑Autos beschränkt, insofern können in diesem Kontext auch andere Technologien eine durchaus bedeutende Rolle spielen. Sich zu sehr auf eine Technologie zu fokussieren, ist daher nicht unbedingt zielführend – wir verfolgen einen breiteren Investmentansatz. Als Beispiel sei hier die Wasserstofftechnologie genannt, die ebenfalls enormes Potenzial besitzt. In der Summe gehen wir völlig technologieoffen und undogmatisch vor.

II: Das Elektroauto ist keine Erfindung der vergangenen Jahre, sondern existiert genauso lange wie Autos mit Verbrennungsmotor. Warum glauben Sie, dass das E‑Auto in den nächsten zehn Jahren den Durchbruch schafft, der ihm über mehr als 100 Jahre bislang verwehrt geblieben ist?
Blume: Wir glauben, dass wir diesen Durchbruch erzielen, auch und speziell getrieben durch regulatorische Vorgaben. Gerade in Europa bestimmt der Gesetzgeber den CO2-Ausstoß des Elektroautos immer mit null Gramm, egal woher der Strom kommt. Andererseits wird jedes Gramm CO2 aus dem Auspuff selbst erfasst, auch dann, wenn es wie bei E‑Fuel CO2-neutral wäre. Das bedeutet, dass ein mit einem synthetisch hergestellten Treibstoff fahrender Verbrenner das komplette CO2 angerechnet bekommt, im Gegensatz zu einem Elektroauto. Ob das unter Klimaschutzgesichtspunkten der beste Ansatz ist, müssen wir natürlich den Gesetzgeber fragen. Als Fondsmanager schaue ich mir jedoch die Konsequenzen dieser Vorgaben an. Dabei stelle ich fest, dass diese gesetzlichen Vorgaben eine Elektrifizierung der Fahrzeugflotten unumgänglich machen. Diese Elektrifizierung hat logischerweise Auswirkungen auf die nachgelagerten Bereiche und Branchen, wie z. B. Halbleiter oder Rohstoffe. Hier gilt es, den Blick hin zu richten. Aktuell sieht man erste Auswirkungen in einem Halbleitermangel in der Automobilindustrie.

II: Welche Auswirkungen hat die weltweite Pandemie auf den Megatrend Mobilität (der Zukunft)?
Blume: Wir sehen die Chancen und Möglichkeiten, die sich durch die Trends auftun und wollen diese nutzen. Die Corona-Krise wirkt bei der Mobilität schon wie eine Art Katalysator, der bestimmte Entwicklungen anstößt oder verstärkt, Stichwort „Home-Office“.

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