Aktienkultur bleibt ausbaufähig

Was bringt 2022? Die ersten Wochen waren sehr herausfordernd. Auch an den Kapitalmärkten, wo es insbesondere mit den Kursen vieler Tech-Werte abwärts ging. Dennoch, an kapitalmarktnahen Produkten führt kein Weg vorbei. Indes bleibt ESG eines der Metathemen unserer Zeit. Dr. Frank Ulbricht, Vorstandsvorsitzender der Bank für Vermögen AG und Vorstand der BCA AG, ging auf diese und weitere Aspekte im Interview ein.
3. Februar 2022
Foto: © kinako - stock.adobe.com

Was bringt 2022? Die ersten Wochen waren sehr herausfordernd. Auch an den Kapitalmärkten, wo es insbesondere mit den Kursen vieler Tech-Werte abwärts ging. Dennoch, an kapitalmarktnahen Produkten führt kein Weg vorbei. Indes bleibt ESG eines der Metathemen unserer Zeit. Dr. Frank Ulbricht, Vorstandsvorsitzender der Bank für Vermögen AG und Vorstand der BCA AG, ging auf diese und weitere Aspekte im Interview ein.

INTELLIGENT INVESTORS: Herr Dr. Ulbricht, welche Trendthemen machen Sie derzeit im Markt aus?
Dr. Frank Ulbricht: Der Übergang zur Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und ESG werden bestimmende Themen des Jahres sein. Daneben könnten vor allem digitale Themen aussichtsreich werden. Ich denke hier an die Bereiche E‑Mobilität, KI-Anwendungen oder auch High-Tech-Lösungen für den Gesundheitssektor.

II: Die Ampel-Koalition setzt auf eine kapitalgedeckte gesetzliche Rente. Was bedeutet das für die Aktienkultur?
Dr. Ulbricht: Die Aktienkultur in Deutschland hat sich zwar zuletzt verbessert, ist aber trotzdem sehr ausbaufähig und teils von Unwissen geprägt. Insbesondere aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase haben jedoch vermehrt Anleger ihre Liebe zur Assetklasse Aktien entdeckt. Sofern die neue Regierung ihre Pläne in Richtung kapitalgedeckter Rente umsetzt, wäre dies ein weiterer positiver Impuls für die Aktienkultur und würde dem Aufwärtstrend weiteren Schwung verleihen.

II: Wie können Anleger Rendite bei gleichzeitiger Risikoreduzierung erzielen? Welche Produkte aus Ihrem Hause sind dafür am besten geeignet und wieso?
Dr. Ulbricht: Um die Effizienz eines Portfolios zu erhöhen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine besteht darin, die einzelnen Portfoliokomponenten nach zentralen Kennziffern derart zu gewichten und abzustimmen, dass das unsystematische Risiko soweit wie möglich reduziert wird. Eine weitere Option liegt in der spezifischen Qualitätsbeurteilung der ausgewählten Einzelfonds für ein Portfolio. In diesem Zusammenhang analysiert unser Research-Team umfassend das Fondsuniversum und identifiziert solche Fonds, deren Manager ein hohes Potenzial haben, langfristig eine sehr gute Rendite zu erzielen. Von diesen Prozessen profitiert auch unsere Vermögensverwaltung PRIVATE INVESTING. Dabei hat sich PRIVATE INVESTING seit seiner Gründung vor nunmehr zehn Jahren sehr gut entwickelt. Je nach Risikotoleranz und Ertragserwartung der Anleger stehen inzwischen rund 75 erstklassige Strategien – darunter auch hausinterne Strategien – bereit. Inzwischen wurden 35 White-Label-Lösungen von Anlageberatern unter ihrem eigenen Namen profitabel und rechtssicher an den Markt gebracht.

II: Was müssen Assetmanager besonders beachten, um in Zukunft erfolgreich zu sein?
Dr. Ulbricht: Wie immer gilt auch hier: Qualität und Produktangebot sind entscheidend. In puncto Qualität stehen gerade aktive Assetmanager in direkter Konkurrenz zu ETF-Anbietern. Wichtig ist somit ein stringenter Investmentprozess als auch fachliches Wissen, Geschicklichkeit und die Entscheidungskompetenz des Assetmanagers. Stetige Erträge (Alpha oder absolut – je nach Produktausrichtung) sind das A und O. In Bezug auf das Produktangebot muss dieses zudem sprichwörtlich auf den jeweiligen Assetmanager, sein Know-how sowie seine Erfahrung zugeschnitten sein. Ansonsten sollte das Produkt natürlich nachvollziehbar sein und somit über eine transparente Struktur verfügen. (ah)

Dr. Frank Ulbricht, Vorstandsvorsitzender der BfV Bank für Vermögen AG und Vorstand der BCA AG — Foto: © BCA AG

 

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