Palladium im Abwärtstrend

Die Preise von Palladium haben in letzter Zeit unter einer schwierigen Wirtschaftslage gelitten. Belastend ist nicht nur die Sorge um das Wachstum der chinesischen Wirtschaft und die Gefahr eines erneuten Lockdowns aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante. Vor allem die Produktions- und Lieferschwierigkeiten von Halbleitern und anderen Industrieerzeugnissen haben dazu geführt, dass Automobilhersteller ihre Produktion erheblich drosseln mussten, erklärt Benjamin Louvet, Fondsmanager OFI Financial Investment Precious Metals bei OFI Asset Management. 
5. Oktober 2021
Palladium - Foto: RHJ

Die Preise von Palladium haben in letzter Zeit unter einer schwierigen Wirtschaftslage gelitten. Belastend ist nicht nur die Sorge um das Wachstum der chinesischen Wirtschaft und die Gefahr eines erneuten Lockdowns aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante. Vor allem die Produktions- und Lieferschwierigkeiten von Halbleitern und anderen Industrieerzeugnissen haben dazu geführt, dass Automobilhersteller ihre Produktion erheblich drosseln mussten, erklärt Benjamin Louvet, Fondsmanager OFI Financial Investment Precious Metals bei OFI Asset Management. 

„Der aktuelle Nachfragerückgang ist aus unserer Sicht jedoch nur zeitlich begrenzt. Die Herausforderungen auf dem Markt für Palladium sind trotz der aktuellen Hindernisse im Wesentlichen zyklischer Natur. Die Produktionsprobleme bestehen schon lange und der Materialbedarf hat sich bei gleichbleibender Wirtschaftslage nicht verändert. Das Angebot von Palladium beispielsweise ist im zehnten Jahr in Folge geringer als die Nachfrage. Diese Situation wird sich wahrscheinlich verschärfen: Die Umweltauflagen für Fahrzeuge werden weltweit strenger und der Verkauf von SUVs, die mehr Katalysatorleistung benötigen, erhöhen den Bedarf an Palladium zusätzlich.

Lediglich die Entwicklung von Elektroautos, die keine Auspuffanlage haben, könnte zu einem langfristig strukturellen Rückgang der Nachfrage nach Palladium führen. Jüngsten Hochrechnungen zufolge liegt das Potenzial für den Verkauf von Elektrofahrzeugen jedoch mittelfristig nur bei etwa 5 Millionen pro Jahr bis 2025 bei einem jährlichen Absatz von etwa 90 Millionen Autos insgesamt. Hinzu kommt, dass neben reinen Elektroautos auch etwa 10 Millionen Hybridfahrzeuge verkauft werden. Hybridfahrzeuge verbrauchen jedoch 10 bis 15 Prozent mehr Palladium als herkömmliche Fahrzeuge (der unterbrochene Betrieb des Verbrennungsmotors führt zu einer niedrigeren Betriebstemperatur und damit zu kühleren Abgasen, was eine höhere Katalysatorleistung erfordert).

Fazit: Wir erwarten aus oben genannten Gründen, dass der Palladiummarkt zumindest in den nächsten vier Jahren sehr angespannt bleiben wird, da die Minenproduktion nahezu unverändert bleibt und die Nachfrage nach dem Edelmetall eher steigen als nachgeben wird. Kurzfristig erscheint es unwahrscheinlich, dass die Automobilhersteller ihre Produktion weiter drosseln werden, und die Lieferprobleme bei Halbleitern nicht über das Jahresende hinaus andauern dürften. Deshalb sehen wir in den aktuellen Preisen eine hervorragende Kaufgelegenheit für Anleger.“ (ah)

Foto: © RHJ — stock.adobe.com

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