Abriss der US-Aktienmarktentwicklung

Die Entwicklung des US-Aktienmarktes hat dem unabhängigen Frankfurter Vermögensverwalter Source For Alpha zufolge großen Einfluss auf die Entscheidung bei den Präsidentschaftswahlen. Dies zeige eine Analyse der durchschnittlichen jährlichen Renditen des US-Aktienmarktes seit der jeweils vorherigen Präsidentschaftswahl, basierend auf der Indexentwicklung des S&P 500 in der Periode von Dezember 1916 bis September 2020.
23. Oktober 2020
US-Regierung - Foto: chrisdorney

Die Entwicklung des US-Aktienmarktes hat dem unabhängigen Frankfurter Vermögensverwalter Source For Alpha zufolge großen Einfluss auf die Entscheidung bei den Präsidentschaftswahlen. Dies zeige eine Analyse der durchschnittlichen jährlichen Renditen des US-Aktienmarktes seit der jeweils vorherigen Präsidentschaftswahl, basierend auf der Indexentwicklung des S&P 500 in der Periode von Dezember 1916 bis September 2020.

 

„Wurde die Regierungspartei bestätigt, so erzielte der S&P 500 zuvor eine durchschnittliche jährliche Rendite von 9,0 Prozent. Im Vorfeld eines Regierungswechsels betrug die jährliche Rendite hingegen durchschnittlich nur 2,5 Prozent“, schreiben Dr. Christian Funke und Dieter Helmle, Vorstände bei Source For Alpha, in einem Research-Paper zu der Analyse.

Auffallend sei, dass die Regierungspartei nur nach zwei Wahlperioden mit negativer Marktentwicklung bestätigt wurde (Franklin D. Roosevelt 1940 und George Bush Jr. 2004). In vier Fällen wurde die Regierungspartei nach schwacher Börsenphase abgewählt. „Die Ergebnisse lassen daher annehmen, dass die Bürger in schlechten Marktphasen eine deutlich höhere Tendenz dazu haben, die Regierungspartei abzuwählen. Ein gutes wirtschaftliches Umfeld kommt hingegen eher der amtierenden Partei entgegen“, heißt es in dem Research-Paper.

In der Amtszeit von Donald Trump haben sich Source For Alpha zufolge sowohl die amerikanische Volkswirtschaft als auch der S&P 500 gut entwickelt. „Dies spricht dafür, dass der derzeitige Amtsinhaber auch der zukünftige Präsident sein wird“, schreiben Funke und Helmle. Anzumerken sei jedoch, dass die US-Volkswirtschaft in diesem Jahr im Zuge der Coronakrise erheblich unter Druck geraten ist. „Dies dürfte die Chancen von Joe Biden erhöht haben, der nächste amerikanische Präsident zu werden.“

Source For Alpha hat auch analysiert, welche Marktentwicklung unter einem republikanischen bzw. demokratischen Präsidenten zu erwarten wäre. Es sei ein weit verbreitetes Klischee, dass eher die Republikaner als Liebling der Aktienmärkte gelten. Eine nähere Betrachtung der Kapitalmarktrenditen in den jeweiligen Amtsperioden widerlege dieses Klischee allerdings. „In Zeiten eines demokratischen Staatsoberhaupts konnte der S&P 500 im Durchschnitt 8,2 Prozent pro Jahr zulegen. Unter einem republikanischen Präsidenten betrug der durchschnittliche Zuwachs pro Jahr lediglich 4,6 Prozent“, schreiben die Experten und begründen dies wie folgt: „Die bessere Entwicklung muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass demokratische Präsidenten eine bessere Wirtschaftspolitik machen. Es könnte auch daran liegen, dass in Krisenzeiten häufiger Demokraten an die Macht gewählt wurden.“ (ah)

Foto: © chrisdorney- stock.adobe.com

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